Die Geschichte von Ostern im Rahmen einer Wanderung oder einer Fahrradtour mit allen Sinnen erleben!
Sie planen einen Osterweg in Ihrer Gemeinde? Dann helfen Ihnen unsere Materialien sicherlich weiter.
Der Osterweg lädt insbesondere Familien mit Kindern ein, sich auf den Weg mit Jesus einzustimmen und ihn mitzugehen. Der Weg begann 2021 in Stadtbergen in der Maria-Hilf-Kirche und führte durch Pfersee bis nach St. Anton hinauf.
An 9 Stationen wurden die Ereignisse der Kar- und Osterwoche erfahrbar. Kinder und Erwachsene konnten nachlesen oder über abrufbare Audiodaten hören, was der junge Joshua vor knapp 2000 Jahren in Jerusalem erlebt hat. Außerdem wurden verschiedene Möglichkeiten angeboten, selbst aktiv zu werden und sich zu beteiligen.
Die Stationen standen ganztägig zur Verfügung – jeder entschied selbst, wann er den Weg gehen wollte. Die Strecke konnte auch auf verschiedene Tage aufgeteilt werden.
In der Maria-Hilf-Kirche in Stadtbergen stand für jede Familie eine Start-Tasche mit einer Karte und Materialien für den Weg bereit.
Weitere Materialien:
Ablaufplan für Onlinegottesdienst zum Abschluss des Osterwegs
Rahmengeschichte in Rollen
Station 1 Auf dem Weg mit Jesus mit dem Herzen sehen lernen
Hallo, ich bin Joshua. Ich freue mich, dass ich Euch hier treffe. Es geschehen gerade spannende Dinge. Auch heute ist wieder ganz schön was los – so viele Menschen rund ums Stadttor und so viele Stimmen. Kommt mit, ich kenne einen Platz, von wo aus wir genau sehen können, was auf der Straße passiert. Hört ihr: Bartimäus, der blinde Bettler schreit auch schon wieder. Doch heute will er nicht nur Geld oder etwas zu essen: Er ruft ganz laut: Jesus, hilf mir. Einige sagen zu ihm: Halt den Mund, stör Jesus nicht und lass uns gehen. Doch – bestimmt hört ihr es auch – Bartimäus ruft noch lauter: Jesus hilf mir. Jesus bleibt stehen und lässt Bartimäus zu sich holen. Der blinde Bettler läuft auf Jesus zu. Die beiden reden miteinander, wie Freunde. Und jetzt schaut Bartimäus auf einmal ganz glücklich und froh. Mit großen Augen sieht er um sich – und geht – genauso wie es mein Vater immer tut, mit Jesus mit.
Vor ein paar Jahren ist zwischen meinem Vater und Jesus eine dicke Freundschaft entstanden. Jesus zieht mit seinen Jüngern – so nennt er seine Freunde – durch das Land. Er erzählt Geschichten, er redet von Gott, er setzt sich mit Leuten an den Tisch, die niemand mag, weil sie Schlimmes getan haben und heilt Kranke. Ich kann es nicht verstehen – aber tief in meinem Herzen spüre ich, dass Jesus uns alle liebt und das Beste für uns will.
Impuls zur Station:
Schaut auf das schwarz-weiße Bild nebenan an der Stellwand: Hier könnt Ihr das Sehen üben – wie Josua, wie sein Vater und wie Bartimäus.
Station 2 Jesus zieht in Jerusalem ein
Schön, dass Ihr rechtzeitig nach Jerusalem gekommen seid. Ich bin schon ganz aufgeregt. Gestern hat mich meine Mutter zum Palmzweige schneiden geschickt. Mein Vater sollte für Jesus einen Esel holen, auf dem er wie ein König in die Stadt reiten will. – Ausgerechnet einen kleinen Esel, das Tier für die armen Leute! – Für einen König gehört sich doch ein Pferd. Außerdem können wir Jesus dann viel besser sehen.
Schnell jetzt geht es los. Da kommt schon mein Vater, er führt den Esel. Er hat seinen Mantel wie einen Sattel über das Tier gelegt. Darauf sitzt Jesus. Die anderen Jünger begleiten ihn. Sie haben Palmzweige in den Händen. Sie winken und rufen: Hosanna in der Höhe. Sie jubeln Jesus zu wie einem König. Immer mehr Menschen, große und kleine, kommen; sie legen ihre Kleider wie einen Teppich auf die Straße. Kommt, wir rufen jetzt einfach ganz laut mit: Hosanna in der Höhe. Hosanna, gesegnet sei Jesus, unser König. Hosanna, er bringt uns Gottes Frieden.
Was für eine Freude! Da ist es mir doch glatt zum Tanzen zumute. Kennt ihr den israelischen Palmentanz? Zu dem tanzt die Gemeinde hier normalerweise am Palmsonntag auf dem Kirchenvorplatz! Wenn ihr Lust habt, dann tanzt doch einfach mit!
Impuls zur Station:
Nehmt den Zweig aus der Tasche und das bunte Band. Verziert den Zweig mit dem bunten Band und legt ihn dann im Korb beim Esel ab.
Station 3 – Jesus wäscht seinen Jünger*innen die Füße
Prima, dass Ihr das Haus meines Onkels in Jerusalem gefunden habt und mit uns feiern wollt. Heute Abend beginnt das Paschafest und Jesus wird hier mit seinen Freunden feiern. Schon viele Tage hat mein Onkel mit seiner Familie alles für das Fest vorbereitet und ich bin echt gespannt. Normalerweise kann ich es vor Freude kaum erwarten. Auf einmal sagt meine Tante zu mir: Joshua, du hilfst diesmal beim Füßewaschen. Was ICH!? – Ihhh… – Sklavenarbeit – echt voll peinlich – diese staubigen und manchmal sogar stinkenden Füße bevor wir uns zum Essen setzen.
Jetzt kommen auch schon Jesus und seine Freunde. – Also los und tun, was ich jetzt halt tun muss: Ich binde mir die Schürze um, da kommt Jesus auf mich zu: Joshua, lass – ich mach´ das schon.
Jesus holt sich eine Schürze, Leintücher, einen Krug mit Wasser und eine Schüssel und fängt an meinem Vater die Füße zu waschen. Ihm bleiben vor Staunen die Augen und der Mund offenstehen. Alle anderen schauen betroffen. Warum tut Jesus das?
All die vielen schmutzigen Füße wäscht Jesus. Als er fertig ist, setzt er sich ganz ruhig an den Tisch. Gespannt schauen wir auf ihn. Da sagt Jesus laut und deutlich: „Wenn ich, der Herr und Meister euch die Füße gewaschen habe, sollt auch ihr einander die Füße waschen. So wie ich euch gedient habe, so sollt auch ihr einander dienen. Liebt einander so, wie ich euch geliebt habe.“
Impuls zur Station:
Holt die Wasserflasche und das Leintuch aus der Tasche. Wascht Euch gegenseitig einen Fuß und trocknet ihn anschließend ab.
Station 4 Jesus feiert mit seinen Freund*innen das letzte Abendmahl
Das Paschafest geht weiter. Jetzt sitzen wir alle um den Tisch und hören die Geschichten von der Befreiung des Volkes Israel aus Ägypten. Dann beginnt das Festmahl. Während wir essen, nimmt Jesus das Brot und spricht den Lobpreis, ein Gebet. Dann bricht er das Brot und reicht jedem ein Stück und sagt: Nehmt und esst; das ist mein Leib. Dann nimmt er den Kelch und spricht das Dankgebet. Er gibt den Kelch den Jüngern und sagt: Trinkt alle daraus, das ist mein Blut des Bundes, das für alle vergossen wird. Das klingt bedeutungsvoll, findet Ihr nicht auch? – Ich muss nochmal gut nachdenken, was das bedeutet.
Und ich habe das Gefühl, das Stückchen Brot vor mir schmeckt auf einmal anders. – Mit Worten kann ich das nicht sagen. Wenn ich auf Jesus schaue, der vor mir sitzt, spüre ich, dass es mir warm ums Herz wird, und ich mich fest mit ihm verbunden fühle.
Dieses Mahl werde ich bestimmt nie vergessen!
Impuls zur Station:
Nehmt den Stift aus der Tasche und schreibt Eure Namen auf die Tischplatte. Ihr feiert jetzt mit Jesus und seinen Freunden Mahl. Teilt das Brot miteinander und esst gemeinsam.
Station 4 Arbeitsauftrag
Station 4
Station 5 – Jesus betet am Ölberg
So eine tolle und feierliche Stimmung heute Abend und jetzt ??? Das Festmahl ist kaum zu Ende, da nimmt Jesus meinen Vater und noch ein paar Jünger mit. Sie gehen weg – aber warum? Ich bin auf einmal ganz unruhig und neugierig zugleich. Vorsichtig schleiche ich mich nach draußen und hinter ihnen her in Richtung Ölberg. Ich höre, wie Jesus zu seinen Freunden sagt: Bleibt hier, wacht und betet! Dann lässt er sie zurück und geht alleine weiter. Ich laufe noch ein wenig hinterher und verstecke ich mich hinter einem Baum.
Bald darauf sind die Jünger eingeschlafen.
Es ist dunkel, unheimlich und still. Jesus ist ganz allein; er kniet sich hin und betet, sein Gesicht ist voller Kummer, er schwitzt; unruhig bewegt er seine Lippen hin und her. Ich spüre es: Jesus hat sehr große Angst.
Ich weiß nicht, was jetzt los ist, doch all das macht mir Kummer.
Impuls zur Station:
Was macht Euch Kummer? – Was macht Euch Angst? Notiert Eure Gedanken auf den Zetteln aus der Tasche. Rollt Eure Zettel zusammen und steckt sie in die „Klagemauer“.
Station 6 a – Jesus wird zum Tod verurteilt
Stellt Euch vor! Mein Vater hat heute Morgen erzählt: Sie haben Jesus verhaftet! Sofort sind wir in die Stadt gelaufen. Vor dem Palast des Statthalters ist bereits eine Menschenmenge versammelt. Alle schreien, sie grölen und toben. Sie rufen: Kreuzige Ihn. Ans Kreuz mit Jesus! Als ich näherkomme, sehe ich Jesus im Hof stehen mit einem roten Tuch um und einer Dornenkrone auf dem Kopf. Pilatus sagt: Jesus soll gekreuzigt werden.
Soldaten legen Jesus ein großes schweres Kreuz auf die Schultern, das er den Berg hinauftragen muss.
Impuls zur Station:
Holt Euch zwei Holzstöckchen und bindet sie mit dem Strick zu einem Kreuz zusammen. Nehmt Euch einen Stein. Kreuz und Stein sind Zeichen für das, was uns belastet und uns das Herz schwermacht. Mit Kreuz und Stein geht Ihr in die Kirche.
Station 6 b – Menschen helfen Jesus, das Kreuz zu tragen
Ich stehe mit vielen Freunden Jesu am Weg, als Jesus unter der Last zusammenbricht. Er kann nicht mehr. Soldaten holen Simon aus der Menge heraus. Simon überlegt nicht lange, er nimmt seine Kräfte und seinen Mut zusammen und hilft Jesus, das schwere Kreuz weiter zu tragen.
Joshua halt! – Was tust du da, höre ich meinen Onkel rufen. Doch ich kann nicht anders: Wie Simon muss ich zum Kreuz hinlaufen. Mit meinen Händen versuche ich den Balken zu stützen und Jesus zu helfen.
Impuls zur Station:
Schaut Euch die Bilder an der Stellwand an: Heute helfen wie Simon und Joshua viele Menschen anderen Kreuz tragen.
Station 6 c – Bei Jesus die eigenen Lasten ablegen
Wir glauben, dass Jesus für uns die ganze schwere Last des Kreuzes getragen hat. Wir dürfen zu ihm kommen und bei ihm ablegen, was schwer auf unseren Schultern und auf unserem Herzen lastet.
Impuls zur Station:
Auch Ihr dürft Euren Stein hier beim Kreuz ablegen.
Vielleicht mögt Ihr Jesus dabei DANKE sagen, dass seine Liebe so groß ist.
Station 7 – Jesus stirbt am Kreuz und wird begraben
Ich kann nicht hinschauen und verberge mein Gesicht im Mantel meines Vaters. Auf dem Berg Golgotha haben sie Jesus ans Kreuz genagelt. Er schreit noch einmal. Jesus stirbt am Kreuz. Es wird ganz still.
Männer holen den Leichnam Jesu vom Kreuz, sie wickeln ihn in Leintücher und bringen ihn zu einem Felsengrab. Das wird mit einem großen Stein verschlossen.
Unendlich traurig gehe ich mit meinem Vater nach Hause.
Impuls zur Station:
Jesus, der so vielen Menschen seine Liebe geschenkt hat, ist gestorben. Weil wir an ihn denken und ihn gern haben, zünden wir das Grablicht an.
Station 8 – Der Ostermorgen
Lässt Euch die Geschichte von Jesus auch nicht los? Seid ihr deshalb auch schon so früh aufgestanden? Es ist noch ganz dunkel draußen und so dunkel auch in meinem Herzen. Mit meiner großen Schwester und zwei von ihren Freundinnen will ich zum Grab von Jesus gehen. Die drei Frauen wollen den Leichnam salben, wie es bei uns Sitte ist. Kommt doch einfach mit. Wir gehen den Weg vor die Stadt. Als es dämmert, sehen wir in der Ferne das Grab! Schaut, ruft plötzlich Magdalena: Der große Stein ist weggerollt. Wie kann das sein? Was soll das? Was ist mit Jesus? – Was haben sie mit ihm gemacht?
Was ist das? – Eine leuchtende Gestalt steht vor uns. Ich erschrecke. Dann höre ich eine Stimme: Fürchtet euch nicht! Ihr sucht Jesus, den Gekreuzigten. Er ist nicht hier; er ist auferstanden! Er lebt! Geht zu seinen Freunden und sagt ihnen: Jesus lebt! Ihr werdet ihn sehen!
Mir fällt ein Stein vom Herzen und langsam kommt die Freude zurück! Erinnert ihr euch auch, dass Jesus gesagt hat: Ich lebe, ich bin stärker als der Tod!
Jesus lebt! Diese Botschaft macht und frei und glücklich! – Ich bin so froh, dass ich das zu Hause sofort allen erzählen muss.
Impuls zur Station:
Joshua fühlt sich auf einmal froh. Ihm ist es leicht ums Herz geworden. Könnt mit Joshua mitfühlen? Sucht Euch einen großen, schweren Stein und werft ihn in den Fluss / Bach / See.
Station 8 Arbeitsauftrag
Station 8
Station 9 – In der Begegnung mit Jesus beginnt das Herz zu brennen
Komisch, niemand glaubt uns so richtig, was wir erlebt haben. – Geschwätz, das wollen wir schon selber sehen, sagt hat mein Vater. Weil er es vor Schmerz und Trauer daheim nicht mehr aushält, will er heute mit einem Freund zu Fuß nach Emmaus gehen. Ich habe nichts vor und gehe deshalb mit. Wollt Ihr mich begleiten?
Die zwei sind richtig traurig, ich kann es spüren, als wir losziehen. Unterwegs reden sie immer wieder über das, was in den vergangenen Tagen mit Jesus passiert ist. Alle Hoffnung, die er ins Leben gebracht hat, ist mit seinem Tod zusammengebrochen. Vor Trauer wissen sie weder aus noch ein und sehen weder rechts noch links.
Wir sind schon über eine Stunde unterwegs. Plötzlich taucht ein unbekannter Mann auf und will mit uns ziehen. Was seid ihr so niedergeschlagen und traurig?, fragt er meinen Vater und seinen Freund. Du bist wohl fremd hier, sonst würdest du doch wissen, was in den vergangenen Tagen hier passiert ist. Jesus war gut zu Menschen, er hat von Gott erzählt, die Kranken von ihren Leiden befreit. Doch der Stadthalter und der Hohepriester haben ihn wie einen Mörder umbringen lassen. Er ist am Kreuz gestorben, dabei hat er uns immer verkündet, dass er Leben und Heil für alle bringen wird… – so sprudelt es aus ihnen heraus.
Der Fremde sagt: Das alles musste so geschehen, damit Jesus für immer bei Gott und bei den Menschen bleiben kann. Jetzt erzählt er lange über die Geschichten von Mose und den Propheten. Vieles ist dort bereits über Jesus zu lesen, doch wir konnten es bisher nicht verstehen und deuten.
Auch wenn ich nicht alles verstanden habe, es ist mir warm ums Herz geworden. Und ich fühle und sehe, dass diese Worte meinen Vater und seinen Freund verändert haben. Sie reden nicht mehr wie Fremde miteinander, sondern wie Freunde. Bald geht die Sonne unter. Wir sind in Emmaus angekommen. Mir scheint, der Mann will weitergehen. Mein Vater aber sagt zu ihm: Bleib doch bei uns und iss mit uns zu Abend. Wir gehen ins Haus und setzen uns an den Tisch. Brot und Wein werden gebracht.
Der Mann nimmt das Brot – so wie Jesus vor ein paar Tagen – er bricht es in Stücke – und gibt zuerst meinem Vater und seinem Freund und dann mir ein Stück.
Und dabei gehen uns die Augen auf – der Mann, der mit uns am Tisch sitzt, ist Jesus. Es ist wirklich wahr, was die Gestalt am Grab gesagt hat. Jetzt glauben auch mein Vater und sein Freund, dass Jesus auferstanden ist und lebt.
Der Fremde ist verschwunden, doch unser Herz brennt – so wie bei den Worten der Schrift, die er gedeutet hat. Wir haben erfahren – er lebt. Der auferstandene Jesus ist hier bei uns. Los schnell – auf nach Jerusalem, ruft mein Vater voller Freude. Schnell laufen wir in die Stadt zurück und erzählen dort, was wir unterwegs mit Jesus erlebt haben und wie wir ihn erkannt haben, als er mit uns das Brot gebrochen hat.
Impuls zur Station:
Hoffentlich brennt auch Euer Herz jetzt vor Freude! Nehmt Euch eine Kerze, zündet sie an und steckt sie in die Schale vor dem großen Herz.
Im Korb liegt ein kleines Herz für jede Familie zur Erinnerung an den Osterweg.