Diesmal bin ich Richtung Donauried gegangen. Ich wollte mehr Vögel sehen.

Der Himmel war voller Wolken. Nur ein winziges Stückchen blauer Himmel war zu sehen. Dann entdeckte ich große Vögel weit entfernt auf einer Wiese. Mit dem Fernglas konnte ich sie gut sehen. Es waren drei Störche und zwölf Silberreiher. Leider führte kein Weg in ihre Richtung und im Naturschutzgebiet ist es besonders wichtig, auf den Wegen zu bleiben. Fotografieren konnte ich sie nicht ohne die Vergrößerung des Fernglases. Am Rückweg sah ich dann von weitem wieder einen weißen Fleck mit langem Hals. Als ich näherkam, musste ich lachen. Ihr könnt mitlachen, wenn ihr die Bilderfolge betrachtet.

Es stand viel Wasser auf den Wiesen. Das gehört sich so für ein Moorgebiet. Mit dem Wasser als spiegelnde Fläche ergaben sich einige schöne Bilder. Schau genau hin: im Spiegel des Wassers sieht man die Riedgräser deutlich und klar. Gegen den unruhigen Hintergrund der Graslandschaft verschwimmt alles.

Vielleicht spielst du beim nächsten Spaziergang mit dem, was du aus der Ferne siehst und gehst dann darauf zu. Ob es noch immer das ist, was du gedacht hast?

Oder du kannst auch auf die Suche nach Spiegelbildern gehen. Pfützen, Wasser-flächen in Feldern, große Glasflächen in der Stadt, vieles funktioniert als Spiegel. Vergleiche Spiegelbild und Original.

Spiegelungen Wasser

In der Zeit des Paulus waren die Spiegel, die die Menschen benutzten, aus Metall. Man konnte sich schon darin erkennen, aber nicht so klar, wie in heutigen Spiegeln. Eher so, wie ihr es hier mit dem Spiegelkarton sehen könnt.

In seinem ersten Brief an die Gemeinde in Korinth (Kapitel 13, Verse 9-13) schreibt Paulus darüber, dass alles, was wir erkennen und sehen von Gott und von der Welt und voneinander immer nur Stücke sind. Es ist nur ein verschwommenes Bild, wie in einem Spiegel aus der Zeit des Paulus.

Denn Stückwerk ist unser Erkennen,
Stückwerk unser prophetisches Reden;
wenn aber das Vollendete kommt,
vergeht
alles Stückwerk. …
Jetzt schauen wir in einen Spiegel
und sehen nur rätselhafte Umrisse,
dann aber schauen wir von Angesicht zu Angesicht.
Jetzt ist mein Erkennen Stückwerk,
dann aber werde ich durch und durch erkennen,
so wie ich auch durch und durch erkannt worden bin.

Spiegelbild undeutliche

Paulus vertraut darauf, dass wir ganz deutlich sehen werden, wenn wir Gott gegenüber sind.

Gott schaut uns in Liebe an. Gott sieht uns so klar, wie wir im Innersten sind. Darauf dürfen wir schon jetzt vertrauen. Und immer da, wo wir einander in Liebe anschauen, wo wir die Welt in Liebe anschauen, sehen wir klarer und verstehen wir besser, was wirklich wichtig ist.

Die Liebe ist wie das Licht, das hinter den Wolken scheint. Auch wenn ich nur ein kleines Stückchen blauen Himmel sah bei meinem Spaziergang, weiß ich doch, dass die Sonne in Wirklichkeit immer noch da ist. Nur ich sehe sie nicht. Und selbst in der Nacht ist die Sonne da. Nur auf unserer Seite der Erde können wir sie gerade nicht sehen.

Für jetzt bleiben Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei;
doch am größten unter ihnen ist die Liebe.

So beendet Paulus diesen Abschnitt in seinem Brief.

Vielleicht magst du einmal ausprobieren, wie es ist, ganz bewusst jemanden in Liebe „anzuschauen“?
Vielleicht machst du dir Notizen. Du kannst es dann am Valentinstag in 14 Tagen verwenden.

Fotos und Text: Michaela Wuggazer

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