Das Vorwort des Buches „Damit es ein Fest bleibt“ bringt es deutlich zum Ausdruck: „wo kein Fest mehr wird, hat er aufgehört, Alltag zu sein“ (Kurt Marti).

Können die geprägten Zeiten nicht mehr in der gewohnten Form begangen werden, fordert es die Pfarrgemeinden heraus, die Festzeiten neu in den Blick zu nehmen, um ihnen eine (liturgische) Ausdrucksform zu geben, die den Glauben mehrt und die Gemeinschaft stärkt.

Für diesen Bedarf hat das Liturgiereferat Linz im Verlag Friedrich Pustet ein Buch mit alternativen Feiermodellen für die zentralen Feste im Kirchenjahr herausgegeben. Das Werk richtet sich an ehren- und hauptamtliche Leiter/-innen von Wort-Gottes-Feiern und verstehet sich als „Rollenbuch“, anhand dem die Leiterin, der Leiter durch die Feier führt. Es enthält demnach — abgesehen der biblischen Lesungen und der Lieder — alle für die Feier relevanten Texte und Handlungsanweisungen.

Konzipiert wurden die Feiern auf der Grundlage von Leitsätzen der Diözese Linz für die Gestaltung der Hochfeste. Darüber hinaus wird auf das im Auftrag der Österreichischen und Deutschen Bischofskonferenz, sowie des Erzbischofs von Luxemburg und des Bischofs von Bozen-Brixen herausgegebene (rote) Feierbuch „Wort-Gottes-Feier. Werkbuch für die Sonn- und Festtage“ (WGF) verwiesen.

Einleitend enthält das Buch Vorbemerkungen und allgemeine Hinweise. In kurzer Form werden die wesentlichen Grundlagen für die Wort-Gottes-Feier angeboten (Liturgische Dienste, — Bücher, — Orte, — Haltungen, Feierform der Tagzeitenliturgie, Zeichenhandlungen, einzelne Hinweise). Die Abschnitte greifen Inhalte aus WGF auf, verdeutlichen und erweitern diese. So wird beispielsweise der Dienst des „Zeremoniars“ für Festgottesdienste eingeführt oder auf das Beten mit ausgebreiteten Händen (Orantenhaltung) als urchristliche Gebetshaltung hingewiesen. Besonders der Leiterin/ dem Leiter sei dies als Haltung für den Vortrag der Orationen und dem Lobpreis anempfohlen (in den deutschen Diözesen bleibt diese Geste den geweihten Amtsträgern vorbehalten). Auch die wiederholt vorgetragene und leider selten umgesetzte Praxis, den Ambo für den Vortrag der biblischen Lesungen, Predigt, Fürbitten und des Antwortpsalms zu reservieren, wird deutlich erwähnt. Für den Vortrag von Wechselgebeten und Meditationstexten seien andere Orte zu wählen, was auch im Hinblick auf die Dramaturgie der Feier empfehlenswert sei.

Die im Rollenbuch enthaltenen Feierformen sind die Wort-Gottes-Feier, Andacht und Tagzeitenliturgie. Für den Weihnachtsfestkreis hält das Buch Feiern für Advent und Weihnachten sowie zum Fest Darstellung des Herrn bereit. Für den Osterfestkreis sind Modelle zu Aschermittwoch, Palmsonntag, Gründonnerstag, Karfreitag und -samstag sowie Ostersonntag und Pfingstfest enthalten. Ergänzt um das Hochfest Fronleichnam.

Die einzelnen Zeiten der Festkreise werden jeweils durch kurze Erläuterungen zu ihrer Bedeutung sowie allgemeine Hinweise zu ihrer liturgischen Gestaltung eingeleitet. Jeder einzelnen Feier wurden ebenfalls sachliche Hilfestellungen vorangestellt. Diese betreffen zumeist Fragen zur Raumgestaltung, Sitzordnung, Auswahl von Lesungstexten und die für die Feier vorzubereitenden Gerätschaften und Materialien. Es folgt jeweils der Ablauf der Feier.

Danach folgt der Ablauf der Feier mit den Handlungsanweisungen für die Leiterin, den Leiter sowie den zu sprechenden Texten und Liedvorschlägen. Einige Feiern werden im Buch nicht in ihrem gesamten Ablauf abgedruckt, sondern nur einzelne Bausteine dafür angeboten. Es wird schließlich auf die zugrunde gelegte Feierform und wo diese zu finden ist, hingewiesen.

Die im Buch enthaltenen Modelle nutzen vielfältige Gestaltungsvariationen, um dem Gehalt der Feier wie auch der Gottesdienstgemeinde gerecht zu werden und eine intensive Gottesbegegnung zu feiern. Daher weichen die Abläufe der Feiern mitunter von der gewohnten Struktur ab. Eine intensive Auseinandersetzung mit den einzelnen Feiern ist für die Vorbereitenden daher unerlässlich, sollte aber sowieso selbstverständlich sein. Die klare Gliederung der Feiern und das entsprechende Layout des Buches führen die Leiterin, den Leiter aber gut und verlässlich durch die Feier.

Die ausgewählten Texte und Gebete in den Feiermodellen sind in kurzen Sätzen und ohne theologische Fachbegriffe  formuliert, so dass sie — ein wesentliches Qualitätskriterium für liturgische Texte — bei einmaligem Hören gut erfasst  werden können. Lediglich die Texte zur Einführung sind mitunter etwas lang geraten und neigen zum „Predigen“.

Das Rollenbuch „Damit es ein Fest bleibt“ ist eine liturgisch professionelle Hilfe für die Gestaltung und Feier der Festzeiten im Kirchenjahr durch Gottesdienstbeauftragte. Es bietet vertiefende und wertvolle Hinweise zu ihrer Gestaltung und sichert durch professionell vorbereitete Feiermodelle eine qualitativ hochwertige Feier der Festgeheimnisse in den Pfarrgemeinden. Durch seine Gestaltung als „Rollenbuch“ führt es darüber hinaus die Leiterin, den Leiter verlässlich durch die Feier und erspart in der Vorbereitung zeitaufwendiges Zusammenstellen, Kopieren und Sortieren von Abläufen und Texten. Es bleibt ihm und den Pfarreien eine vielfältige Verbreitung zu wünschen.

Blick ins Buch

Titel:               Damit es ein Fest bleibt : alternative Feiermodelle für die zentralen Feste im Kirchenjahr
Verfasser:       Albert Scalet
Herausgeber: Liturgiereferat Linz
Verlag:            Friedrich Pustet, Regensburg
Jahr:                 2021
Seiten:             256
ISBN:               978-3-7917-3282-4

Thomas Kohler

Referent
Pastorale Grunddienste und Sakramentenpastoral
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