Ich gehe gerne auf den Friedhof. In der Zeit auf Weihnachten gibt es immer wieder Überraschungen an den Gräbern.

Foto: Michaela Wuggazer

Diesmal ist mir die goldene Kugel aufgefallen.

„Liebster Opa“ steht auf ihr.

In der Geschichte aus dem Lukasevangelium für das Fest der Heiligen Familie kommen auch zwei alte Leute vor: Símeon und Hanna. Sie wollen unbedingt den Retter sehen, den Gott seinem Volk versprochen hat.

Maria und Josef tragen Jesus in den Tempel. Sie wollen das tun, was üblich ist. Sie wollen Jesus vor Gott bringen.

Von dem alten Símeon heißt es:

Er wurde vom Geist in den Tempel geführt;
und als die Eltern das Kind Jesus hereinbrachten, …, nahm Símeon das Kind in seine Arme und pries Gott mit den Worten: …

Wenn du wissen willst, was Símeon gesagt hat, kannst du es nachlesen im zweiten Kapitel im Lukas-Evangelium, Verse 22 bis 40.

Vielleicht kennst du auch alte Menschen, die dich schon als Baby gekannt haben? Vielleicht kannst du dich erinnern, wie sie dich im Arm gehalten haben. Vielleicht kannst du dich erinnern, was sie zu dir und über dich gesagt haben, als du noch klein warst. Vielleicht leben Sie noch. Dann frage sie doch in dieser Weihnachtszeit, wie es war, als du klein warst. Frage sie, was sie über dich gesagt haben und was sie heute sagen.

Vielleicht leben sie nicht mehr, wie von dem Kind, das die Weihnachtskugel an das Grab gehängt hat? Wenn der Friedhof nicht weit ist, kannst du vielleicht zu ihrem Grab gehen und ausprobieren, ob du sie etwas fragen kannst oder ihnen etwas sagen magst. Sprich es laut aus. Sprechen ist anders als denken. Und vielleicht hörst du eine Antwort in deinem Herzen. Vielleicht geht es dir wie mir und plötzlich springt ein Eichhörnchen am Grab vorbei. Da musste ich lachen und meine Traurigkeit war wieder weg.

Als seine Eltern alles getan hatten, was das Gesetz des Herrn vorschreibt,
kehrten sie nach Galiläa in ihre Stadt Nazaret zurück.
Das Kind wuchs heran und wurde stark; erfüllt mit Weisheit,
und Gottes Gnade ruhte auf ihm.

So endet die Geschichte von heute.

Ich bin bei meinem Spaziergang im Wald an verschiedenen Stellen an großen Ansammlungen von Baumstämmen vorbeigekommen
und möchte dich zu einer kleinen Übung einladen:
Auf dem Foto kannst du es nicht gut machen. Du musst dir selber einen Baum aussuchen, auf dem man die Jahresringe gut sehen kann.

Wenn der Baum in diesem Jahr gefällt wurde, dann ist der äußere Ring 2023. Du kannst dann nach innen zählen bis du zu deinem Geburtsjahr kommst.
Vielleicht müsst ihr für die älteren in eurer Gruppe einen anderen Baum aussuchen.

Du kannst auch zuhause auf einem Blatt Papier in die Mitte einen Punkt machen für das Jahr deiner Geburt. Dann zeichnest du einen kleinen Ring für dein erstes Lebensjahr. Denke darüber nach, wo du warst, als du ein Jahr wurdest und wer mit dir war.

Zeichne einen zweiten Ring und einen dritten. Mache immer wieder eine Pause und denke darüber nach, was in diesem Jahr war. An vieles kannst du dich nicht erinnern. Wenn du bei 2023 angekommen bist, dann kannst du dich bestimmt an ganz viel erinnern. Manches war gut und manches nicht so gut oder sogar schlecht. Du kannst es mit anderen besprechen.

Vielleicht bringst du es in ein Gebet und sprichst mit Gott?

Vielleicht zündest du eine Kerze an in der Kirche?

Ich wünsche dir einen guten Abschluss des Jahres 2023 und ein gesegnetes Neues Jahr!

Zum Download: ABENTEUER AM SONNTAG 31. Dezember 2023  Fest der heiligen Familie 

Lektionar 2018 ff. © staeko.net
Text und Fotos: Michaela Wuggazer
Diözese Augsburg, Pastorale Grunddienste und Sakramentenpastoral, www.pastorale-grunddienste.de

Foto: Michaela Wuggazer