Mein Spaziergang im Wald war voller Entdeckungen: Huflattich-Blüten strahlen wie kleine gelbe Sonnen. Leberblümchen leuchten violett aus dem alten Laub vom letzten Jahr.

Collage Frühlingsblüher

Foto: Michaela Wuggazer

Und dann entdeckte ich das erste blühende Lungenkraut! Es hat blaue und rosa Blüten. Und immer wieder flogen Zitronenfalter über den Weg. Mit ihrer hellgelben Farbe fallen sie auf. Es gab auch noch andere Schmetterlinge. Aber bei keinem konnte ich richtig sehen, wer es ist. Und dann sah ich einen kleinen bräunlichen Falter auf dem Weg landen. Auf dem Foto unten kannst du ihn sehen. Er ist sehr gut getarnt. Eigentlich fallen nur die orangen Stellen auf. Ich hatte so einen Falter noch nie gesehen. Zuhause fand ich dann heraus, dass es ein Birken-Jungfern-Kind ist. Was für ein Name! Es klingt als wäre er aus einem alten Märchen.

Birken-Jungfern-Kind

Foto: Michaela Wuggazer

Es ist eine besondere Zeit im Wald. Solange die Laubbäume noch keine Blätter haben, kommt die Sonne bis auf den Boden. Diese Zeit nutzen viele Pflanzen. Sie müssen sich beeilen. Wenn die Blätter von Buche, Eiche, Birke, Kastanie erst einmal voll entwickelt sind, bekommen nicht mehr ausreichend Licht.

Jetzt sieht es prachtvoll aus. An manchen Stellen sind ganze Teppiche aus weißen Buschwindröschen. Wie gerichtet für ein schönes Waldfest!

dunkle Wolken über Donau-Moos

Foto: Michaela Wuggazer

Am nächsten Tag im Donau-Moos sah es ganz anders aus. An den dunklen Wolken könnt ihr feine Streifen nach unten sehen: Regen! Aber ich hatte Glück. Auf meinem Spaziergang regnete es nur ein kleines bisschen.

Blüten waren hier keine zu sehen. Aber die Luft war voll mit dem Jubellied der Lerchen! Und dann hörte ich auch das seltsame Geräusch, das die Kiebitze machen bei ihren Schauflügen. Ich hatte mein Fernglas dabei und konnte sie bei ihrer Luftakrobatik beobachten. Ein wilder Tanz in der Luft! Ein Fest des Lebens auch hier.

In der heutigen Geschichte geht es auch um ein Fest des Lebens. Nur will da einer nicht mitfeiern. (Lukas-Evangelium, Kapitel 15, Verse 11 bis 32)

Sein älterer Sohn aber war auf dem Feld. Als er heimging und in die Nähe des Hauses kam, hörte er Musik und Tanz. Da rief er einen der Knechte und fragte, was das bedeuten solle. Der Knecht antwortete ihm: Dein Bruder ist gekommen und dein Vater hat das Mastkalb schlachten lassen, weil er ihn gesund wiederbekommen hat. Da wurde er zornig und wollte nicht hineingehen.

Vielleicht ist es dir schon mal ähnlich gegangen. Du warst brav und hast alles ordentlich gemacht und niemand hat dich gelobt. Und dein Bruder, deine Schwester hat richtig Mist gemacht? Und dann entschuldigen sie sich und alle freuen sich? Und sie bekommen Eis oder dürfen zu einem Spiel? Und du sollst dich mitfreuen? Das ist ganz schön schwer. Jesus will uns sagen, dass Gott so großzügig ist mit allen die Fehler machen. Grund für uns alle, froh zu sein und miteinander zu feiern.

Frühlingsblüher Veilchen

Foto: Michaela Wuggazer

ABENTEUER AM SONNTAG 30. März 25 4. Fastensonntag

Lektionar 2018 ff. © staeko.net
Text: Michaela Wuggazer
Fotos: Barbara Rhee und Michaela Wuggazer
Diözese Augsburg, Fachbereich Gemeindekatechese, www.pastorale-grunddienste.de

Wollen Sie das ABENTEUER AM SONNTAG wöchentlich per Mail erhalten? Dann informieren Sie uns unter gemeindepastoral@bistum-augsburg.de