Diesmal ging ich auf den Dexelberg. Es ist eine hübsche, kleine Wacholderheide.
Auf den kleinen Hügeln sind wir als Kinder Schlitten gefahren, wenn Schnee lag. Man musste immer gut aufpassen, dass man nicht in die stacheligen Wacholderbüsche fährt oder unter einen der großen Bäume kommt. Ich komme auch heute gerne hier her. Es gibt schöne Kuhlen im Boden. Da kann man sich in Ruhe hinsetzen und keiner sieht dich. Dieser Baum ist auch ein guter Platz. Er steht in einer Kuhle und seine Zweige bilden ein Zelt. Ich habe mich eine Weile auf das große Holzstück gesetzt und habe die Umgebung betrachtet. Die Perspektive ist anders. Der Baum gibt Schutz. Ich kann hier gut still werden. Ich höre die Vögel und den Wind und werde ruhig. Das tut gut, wenn man über Weihnachten viel Trubel hatte.
Wie sieht der Platz aus, an dem du ruhig werden kannst? Ist er auch draußen? Ist er drinnen? Ich gehe auch gerne in leere Kirchen. Manchmal bete ich still. Wenn niemand da ist, singe ich auch. Es klingt schön. Bei uns kann man auch kleine Kerzen anzünden. Da denke ich dann an alle, die mir wichtig sind.
Diesen Sonntag wird die Heilige Familie gefeiert. Die Geschichte, die heute gelesen wird, findet ihr im Lukas-Evangelium, zweites Kapitel, Verse 41 bis 52.
Es ist eine spezielle Geschichte. Jesus ist zwölf Jahre alt. Damit ist er für die jüdische Religion erwachsen. Jetzt kann er bei allen Festen wie ein Erwachsener mitmachen.
Die Eltern Jesu gingen jedes Jahr zum Paschafest nach Jerusalem. Als er zwölf Jahre alt geworden war, zogen sie wieder hinauf, wie es dem Festbrauch entsprach.
Nachdem die Festtage zu Ende waren, machten sie sich auf den Heimweg.
Und dann passiert es. Die Eltern denken, er ist bei anderen aus ihrer Pilgergruppe und merken dann, dass Jesus fehlt. Was für ein Schreck. Sie gehen zurück nach Jerusalem und suchen ihn dort in der großen Stadt. Der Alptraum für alle Eltern.
Und sie finden Jesus im Tempel. Er war dortgeblieben. Er war ganz vertieft im Gespräch mit den Lehrern dort und stellte ihnen viele Fragen. Alle waren von diesem Jungen beeindruckt.
Gibt es Situationen, wo du so vertieft in etwas bist, dass du alles andere vergisst?
Beim Experimentieren? Beim Sterne beobachten oder Fischen? Beim Kochen? Beim Spielen?
Für Jesus war es die Verbindung zu seinem Vater im Himmel. Er wollte dort sein, wo er ihm ganz nahe ist. Er wollte über ihn reden. Das war schwer zu verstehen für seine Eltern. Sie hatten sich große Sorgen gemacht. Er war ja erst zwölf Jahre.
Jesus geht mit ihnen zurück nach Nazaret und lebt mit seiner Familie.
Seine Mutter bewahrte all die Worte in ihrem Herzen. Jesus aber wuchs heran, und seine Weisheit nahm zu, und er fand Gefallen bei Gott und den Menschen.
Wie wächst du heran? Was hast du im letzten Jahr neues gelernt? Über was freuen sich Menschen an dir?
Vielleicht schreibst du mit hellen Stiften auf, wer und was dir Freude gemacht hat in diesem Jahr. Und nehme ein neues Blatt und einen dunklen Stift und denke über das nach, was dich ärgert oder traurig macht, was nicht gut war in diesem Jahr. Schreibe keine Worte. Mache Striche kreuz und quer. Am Schluss kannst du das „Freude-Blatt“ auf das Dunkle legen. Du kannst Gott bitten alles zu segnen, was da vor dir liegt. So kannst du gut Abschied nehmen von diesem Jahr 2024.
Ein gesegnetes Neus Jahr!
Zum Download: ABENTEUER AM SONNTAG 29. Dezember 24 Fest der Heiligen Familie
Lektionar 2018 ff. © staeko.net
Text und Fotos: Michaela Wuggazer
Diözese Augsburg, Fachbereich Gemeindekatechese, www.pastorale-grunddienste.de
Wollen Sie das ABENTEUER AM SONNTAG wöchentlich per Mail erhalten?
Dann informieren Sie uns unter gemeindepastoral@bistum-augsburg.de