Sehen sie nicht wunderschön aus, die blauen Kornblumen im Getreidefeld? Für manche sind sie Unkraut. Für mich sind sie kleine Himmelstupfer auf der Erde.
Seit Tagen wird überall Getreide geerntet. An manchen Orten kann man das Brummen der Mähdrescher bis in die Nacht hinein hören. Es ist schwierig, zur rechten Zeit zu ernten, wenn es immer wieder heftig regnet. Heute können wir weltweit ausgleichen, wenn es an manchen Orten keine gute Ernte gibt. Aber manchmal funktioniert der Ausgleich nicht so gut. Und wenn es zu wenig Getreide gibt, wird es teuer. Dann können sich nicht alle das kaufen, was sie zum Leben brauchen.
In der Zeit Jesu war das für viele Menschen so. Sie hatten nicht genug zu essen. Sie hofften, dass endlich jemand gut für alle sorgt. Bei Jesus merkten sie, dass es gut war, in seiner Nähe zu sein. Menschen wurden gesund. Menschen wurden wieder froh und konnten die Welt neu sehen. Sie sahen ein kleines Stückchen Himmel auf der Erde wo Jesus war.
Die Geschichte heute ist aus dem Johannes-Evangelium, Kapitel 6, Verse 1-15.
In jener Zeit ging Jesus an das andere Ufer des Sees von Galiläa, der auch See von Tibérias heißt. Eine große Menschenmenge folgte ihm, weil sie die Zeichen sahen, die er an den Kranken tat.
Jesus fragt seine Jünger, wie man alle satt bekommt.
Philíppus antwortete ihm: Brot für zweihundert Denáre reicht nicht aus,
wenn jeder von ihnen auch nur ein kleines Stück bekommen soll.
Einer seiner Jünger, Andreas, der Bruder des Simon Petrus, sagte zu ihm: ‚
Hier ist ein kleiner Junge, der hat fünf Gerstenbrote und zwei Fische;
doch was ist das für so viele?
Philíppus sieht das Problem im Geld. Andreas sieht, was da ist: ein kleiner Junge mit fünf Broten und zwei Fischen. Nur glaubt er, dass es nicht reicht.
Ganz schön viel, was der Junge hier hat. Und es ist beachtlich, dass er die Brote und Fische bringt. Andere hätten sie vielleicht für sich behalten und heimlich gegessen. Aber der Junge zeigt sich mit dem, was er hat. Und Jesus nimmt, was da ist.
Jesus sagte: Lasst die Leute sich setzen! Da setzten sie sich; es waren etwa fünftausend Männer. Dann nahm Jesus die Brote, sprach das Dankgebet und teilte an die Leute aus, so viel sie wollten; ebenso machte er es mit den Fischen.
Und das Wunder passiert: alle essen so viel sie wollen, und es bleibt übrig! Manche glauben, dass das Wunder darin besteht, dass Jesus die Herzen der Menschen geöffnet hat und sie auspackten, was sie hatten.
Wenn wir keine Angst haben, zu kurz zu kommen, dann können wir viel ausgleichen in einer Gemeinschaft.
Den Satz oben habe ich bei unserem Betriebsausflug gefunden am Barfußpfad in Bad Wörishofen. Es gibt da ein kleines rostiges Häuschen mit einem Kreuz. Es ist eine Franziskuskapelle. Wenn man in die Kapelle hineingeht, dann sieht man Zeichnungen und Texte, die in das Blech hineingeschnitten sind.
Mit dem Licht der Sonne, kann man sie sehen. Franziskus hat – wie Jesus – Menschen geholfen mit den Augen der Liebe zu sehen.
Wir alle sind in Gott in Liebe verbunden. Manchmal übersehen wir das und denken nur an uns.
Mir hat der Barfußpfad Spaß gemacht. Man geht langsamer und schaut sich genauer um. Beim Barfußlabyrinth geht man in einer Spirale auf unterschiedlichem Bodenbelag. Manches fühlt sich wunderbar an, wie der Sand oder die großen runden Steine. Die spitzen Steinchen sind allerdings ziemlich scheußlich. Aber wir haben alle durchgehalten und sind die Spirale nach innen und wieder nach außen gelaufen. Da wussten wir schon, was uns erwartet.
Dem Körper tut es gut, wenn unsere Fußsohlen angeregt werden. Vielleicht tut es auch unseren Herzen gut, wenn wir nicht nur die einfachen Wege gehen, sondern auch da, wo es pickst und drückt.
Zum Download: ABENTEUER AM SONNTAG 28. Juli 24 17. Sonntag im Jahreskreis B
Lektionar 2018 ff. © staeko.net
Text und Fotos: Michaela Wuggazer
Diözese Augsburg, Pastorale Grunddienste, www.pastorale-grunddienste.de
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