Wie ihr auf dem Foto sehen könnt, hat der Fluss Brenz gerade reichlich Wasser. Es sprudelt und gluckst.
Es sind unterschiedliche Enten zu sehen und einen Reiher sah ich wegfliegen. Am nächsten Tag bin ich ins Lonetal. Wie die Brenz ist die Lone ein Fluss im Karstgebiet der Schwäbischen Alb.
Aber anders als die Brenz fließt die Lone inzwischen in weiten Teilen unterirdisch. Von Sommer bis zur Schneeschmelze ist auf der Oberfläche nur ein trockener Graben zu sehen, der sich im riesigen Tal der Ur-Lone schlängelt. Vielleicht könnt ihr diesen Graben auf dem unteren Foto erkennen? Man kann ihn schwach auf der rechten Seite an den vertrockneten Gräsern erkennen. Das Wasser ist reichlich da. Aber es fließt in einem unterirdischen System Richtung Langenau. Dort ist die Landeswasserversorgung. Hier dient das Wasser der unterirdischen Lone zur Wasserversorgung von mehr als drei Millionen Menschen. Das ist beachtlich. Aber sehen kann ich das nicht, wenn ich im Lonetal unterwegs bin. Die unglaubliche Menge an Wasser, die von der Lone eingesammelt wird, bleibt für mich unsichtbar. Aber sie ist da. Menschen in 250 Orten, darunter auch die Großstadt Stuttgart, werden mit diesem Wasser versorgt. Weil ich es seltsam fand, dass hier ein leerer Graben ist, habe ich nachgeschaut, was ich über die Lone finden kann. Ich wusste schon, dass sie vor Millionen von Jahren ein riesiger Fluss war. Aber warum jetzt gar kein Wasser sichtbar ist, wusste ich nicht.
In der heutigen Geschichte aus dem Lukas-Evangelium hören wir, wie Jesus nach seiner Taufe anfängt:
(Ihr findet die Geschichte im 4. Kapitel in den Versen 14-21)
In jener Zeit kehrte Jesus, erfüllt von der Kraft des Geistes, nach Galiläa zurück. Und die Kunde von ihm verbreitete sich in der ganzen Gegend. Er lehrte in den Synagogen und wurde von allen gepriesen.
So kam er auch nach Nazaret, wo er aufgewachsen war, und ging, wie gewohnt, am Sabbat in die Synagoge. Als er aufstand, um vorzulesen, reichte man ihm die Buchrolle des Propheten Jesája. Er öffnete sie und fand die Stelle, wo geschrieben steht: Der Geist des Herrn ruht auf mir; denn er hat mich gesalbt. Er hat mich gesandt, damit ich den Armen eine frohe Botschaft bringe; damit ich den Gefangenen die Entlassung verkünde und den Blinden das Augenlicht; damit ich die Zerschlagenen in Freiheit setze und ein Gnadenjahr des Herrn ausrufe.
Und als alle warten, was Jesus zu dieser Stelle zu sagen hat, sagt er nur:
Heute hat sich das Schriftwort, das ihr eben gehört habt, erfüllt.
Jesus ist ganz erfüllt von der Kraft des Geistes. Diese Kraft findet er auch in den Worten der Schriftrolle. Diese Kraft hat schon der Prophet Jesaja gespürt.
Eine frohe Botschaft für die Armen, für alle, die zerschlagen sind. Ein Gnadenjahr Gottes! Das heißt ein Jahr, in dem alle zum Leben bekommen, was sie brauchen. Ohne die Schuld und die Schulden, die sich angesammelt haben.
Spürst du diese Kraft des Geistes Gottes manchmal? In dir? Um dich herum?
Vielleicht ist es ein bisschen so wie bei der Lone. Vielleicht ist manches von dieser Kraft der Liebe Gottes nicht sichtbar. Vielleicht ist es im Untergrund da?
Wo kannst du das Leben anderer freier und schöner machen? Wo erlebst du, dass andere dein Leben freier und schöner machen? Wenn du wieder gut sein kannst nach einem Streit? Wenn du deine Stifte teilst? Wenn dich jemand tröstet oder dir hilft, wenn du etwas nicht so gut kannst? Vielleicht trinkst du auch nur in Ruhe ein Glas Wasser und gehst in Gedanken den Weg des Wassers bis in dein Glas nach?
ABENTEUER A SONNTAG 26. Januar 25 3. Sonntag im Jahreskreis C
Lektionar 2018 ff. © staeko.net
Text und Fotos: Michaela Wuggazer
Diözese Augsburg, Fachbereich Gemeindekatechese, www.pastorale-grunddienste.de
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