Eine Freundin von mir ist Mesnerin.

Feuer Palmzweige

Foto: Michaela Wuggazer

Dieses Jahr hat sie mir Fotos geschickt, wie sie aus den Palmzweigen vom letzten Jahr die Asche für Aschermittwoch macht. Beeindruckend.

Die Flammen sind so lebendig und kraftvoll! Und es bleibt feine, fast weiße Asche zurück. Diese wird gesegnet und am Aschermittwoch bekommen alle, die es wollen damit ein Kreuzzeichen auf die Stirn. Es soll uns daran erinnern, dass wir uns wieder auf das besinnen, was bleibt: Wir sind geliebte Kinder Gottes. Aus dieser Liebe sollen wir leben. Alles andere ist nicht so wichtig.

Maulwurfshügel

Foto: Michaela Wuggazer

Jesus durfte bei seiner Taufe hören, dass Gott ihn seinen Sohn nennt und sich freut über ihn. Nach seiner Taufe „wurde Jesus vom Geist in die Wüste geführt“,

so hören wir es im Matthäus-Evangelium (Kapitel 4, Verse 1-11).

Dort bleibt Jesus dann vierzig Tage und Nächte ohne zu essen.

Bei uns gibt es keine Wüste in der Nähe. Das Donau-Moos ist ein bisschen einer Wüste ähnlich in dieser Jahreszeit. Dort gibt es nicht so viel Ablenkung. Also ging ich dorthin. Ich ging einen Weg, wo keine Bäume sind und kein Wasser. Ich ging bewusst einen Weg, der eher langweilig ist. Das Auffälligste waren die vielen Maulwurfshügel. Unglaublich viele Maulwurfshügel! Habt ihr eine Ahnung, was Maulwürfe dazu bringt, so oft Erde nach oben zu schaffen, dass so viele Hügel entstehen? Ich weiß es nicht.

Auf manchen Maulwurfshügeln lag ein Schneckenhaus. Auf vielen lagen auch Kieselsteine.

Und dann schaute ich genauer auf meinen Weg. Und da lagen seltsame, längliche Teile. Es ist das, was Gänse zurücklassen, wenn sie sich gut am frischen Grün sattgegessen haben (auf dem Foto unten links).

Gänsefeder Schneckenhaus

Foto: Michaela Wuggazer

Es waren viele davon auf dem Weg. Und ich musste aufpassen, dass ich nicht hineintrete. Und dann war da auch eine Gänsefeder. Also mussten Gänse hier gewesen sein. Ich schaute über die Wiese.

Und dann sah ich, dass sich zwischen den Maulwurfshügel etwas bewegte. Mir fiel ein, dass ich im Rucksack ja mein Fernglas hatte. Ich nahm es heraus und schaute genauer hin: Unzählige Graugänse waren zwischen den Maulwurfshügeln!

 

Viele saßen ganz still. Deshalb hatte ich sie nicht gesehen. Einige bewegten sich. Und dann sah ich plötzlich vier Rehe hinter den Gänsen. Und hinter einer Buschgruppe waren noch viel mehr Rehe. Insgesamt konnte ich neunzehn Rehe zählen. Und plötzlich war die langweilige Landschaft spannend geworden.

Manchmal ist das so. Da finden wir etwas langweilig. Nichts passiert. So scheint es uns. Und wenn wir genauer hinschauen, dann entdecken wir immer mehr.
Probiere es einfach einmal aus. Du kannst es im eigenen Garten machen oder auch auf dem Gehweg oder unterwegs.

Bleib an einem Ort in Ruhe stehen und schau genau hin.
Schau nach unten. Sag laut, was du siehst: Ich sehe … und … und …
Schau nach oben. Ich sehe …
Dreh dich langsam um und schau, was du in der Nähe siehst. Ich sehe …
Und dann schau in die Weite, mit oder ohne Fernglas. Dreh dich wieder langsam um. Was kannst du alles sehen, wenn du dahin schaust, wo Himmel und Erde zusammenkommen am Horizont? Es gibt so viel zu entdecken!

Bleib ruhig stehen und schließe deine Augen. Behalte in deinem Herzen, was du gerade erlebt hast.

Breite deine Arme aus und bedanke dich für alles, was um dich herum ist. Dann gehst du weiter oder nach Hause zurück.

Rehe Wiese

Sven Lechmann Pixabay

Zum Download: ABENTEUER AM SONNTAG 26. Februar 23 Erster Fastensonntag

Lektionar 2018 ff. © staeko.net
Text: Michaela Wuggazer  Fotos: Andrea Ziller, Michaela Wuggazer, Sven Lechmann Pixabay
Diözese Augsburg, Abteilung Pastorale Grunddienste und Sakramentenpastoral, www.pastorale-grunddienste.de