An Ostern geht es um die Auferstehung Jesu.

Dieses Fest ist für uns Menschen sehr wichtig. Wir feiern es gleich mehrere Wochen lang, bis Pfingsten. Deshalb wünsche ich dir heute einen gesegneten dritten Ostersonntag!

Ein wichtiger Ausdruck dieser Osterfreude ist während des Gottesdienstes der Halleluja-Ruf. „Christus ist auferstanden. Er, der Schöpfer des Alls, hat sich aller Menschen erbarmt“, singen wir da heute.
Genau darum geht es an Ostern. Kannst du dir das vorstellen? Schau einfach mal nachts in den Sternenhimmel. Da ist alles so groß, mächtig und unergründlich. Wir Menschen sind davor nur sehr klein und völlig unbedeutend.
Und trotzdem sind wir für Gott etwas ganz Besonderes. Jeder einzelne von uns. Wir sind ihm so viel wert, dass er sich uns aller erbarmt. Ist das nicht wunderbar?

Aber du brauchst dafür gar nicht in den nächtlichen Himmel zu schauen. Gottes Schöpfung steckt auch im ganz Kleinen voller Wunder und Überraschungen.
Auch diese „Wunder und Zeichen“ (Apg 2,22b) verdeutlichen für mich das Geheimnis des Osterfestes.
Bei einem Spaziergang im Wald ist mir ein umgeknickter Baum aufgefallen. Vor ein paar Wochen noch, im Winter, wäre für mich klar gewesen: Dieser Baum ist abgestorben und wird langsam vermodern. Oben auf seiner Rinde entsteht sogar schon ein weicher grüner Moosteppich.

umgestürzter Baum

Foto: Dr. Karl-Georg Michel

Bei genauerem Hinsehen ist mir dann etwas sehr Verblüffendes aufgefallen: Obwohl die Tage des Baums längst gezählt sind und sein Holz brüchig geworden ist, erwacht er jetzt im Frühling wieder zu neuem Leben: Überall habe ich frische Triebe mit Blättern und Knospen gesehen, die sich gerade öffnen.

neues Leben auf umgestürztem Baum

Foto: Dr. Karl-Georg Michel

In der Lesung aus der Apostelgeschichte heißt es heute über Jesus: „Gott aber hat ihn von den Wehen des Todes befreit und auferweckt; denn es war unmöglich, dass er vom Tod festgehalten wurde“ (Apg 2,24).

Ich stelle mir das so vor wie mit dem umgeknickten Baum. Er erwacht jetzt im Frühjahr wieder zu neuem Leben, obwohl ich ihm diese Kraft gar nicht mehr zugetraut hätte.

Und so konnte auch nichts auf dieser Welt Jesus, den Sohn Gottes, im Grab festhalten.

Nur wollen wir Menschen ja immer für alles eine Erklärung haben. Würde es nicht reichen, auf diese kleinen und großen Wunder der Natur zu achten?
Dann würde es uns vielleicht nicht so gehen wie den Emmausjüngern, von denen wir heute im Evangelium hören: Sie waren voller Zweifel und Fragen. Es ist ihnen zunächst sehr schwer gefallen, Jesus überhaupt wahrzunehmen:

„Doch ihre Augen waren gehalten, so dass sie ihn nicht erkannten“ (Lk 24,16)

Ich wünsche dir in dieser Osterzeit viele schöne Beobachtungen in der Natur. Gerade jetzt im Frühling findest du ja draußen überall Zeichen für neu erwachendes Leben.
Und ich wünsche dir auch, dass deine Osterfreude lang anhalten wird. Vielleicht kannst du ja daran denken und beim Halleluja besonders freudig mitsingen?

Zum Download: ABENTEUER AM SONNTAG 23. April 23 3. Sonntag der Osterzeit

Lektionar 2018 ff. © staeko.net
Text und Fotos: Dr. Karl-Georg Michel
Diözese Augsburg, Abteilung Pastorale Grunddienste und Sakramentenpastoral, www.pastorale-grunddienste.de