Diesmal war ich zwischen den Feldern unterwegs. Es gab viele Wolken und viel Wind. Die Wolken brachten immer wieder Schatten und der Wind Kühlung. Es war angenehm und abwechslungsreich.

gemähtes Feld

Foto: Michaela Wuggazer

An einigen Feldern war das Getreide schon abgeerntet. Es lag nur noch das leere Stroh. Bei anderen Feldern stand das Getreide noch. Am Rand blühen Blumen und wenn man genau hinschaut, sieht man Insekten. Eine kleine, grüne Heuschrecke war so schnell wieder weg gehüpft, dass ich kein Foto machen konnte. Aber in den zartrosa Blüten der Ackerwinde entdeckte ich eine große Hummel. Für uns Menschen ist die Ackerwinde ein Unkraut im Getreidefeld. Für Hummeln und andere Insekten ist sie eine Nahrungsquelle. Sie können mit dem Getreide gar nichts anfangen. Getreide bietet keinen Nektar. Für uns entsteht aus dem Getreide Mehl und daraus Brot und Nudeln. Für viele Menschen eine tägliche Nahrung. Für Hummeln, Schmetterlinge, Bienen und Käfer sind die Pflanzen wichtig, die wir Menschen oft Unkraut nennen und bekämpfen. Wir haben inzwischen gelernt, dass es nicht gut ist, wenn nur das wächst, was wir wollen. Es ist wichtig, dass viel Unterschiedliches wächst. So gibt es viel Nahrung für viele Lebewesen. Alles hängt miteinander zusammen. Wenn es an den Feldern keine Blüten mit Nektar gibt, dann gibt es keine Insekten. Wo keine Insekten sind, da werden Apfelbäume nicht bestäubt. Wo Insekten fehlen, da finden Vögel keine Nahrung. Sie sorgen dafür, dass nicht eine Sorte Insekten zu viel wird. Ein gutes Gleichgewicht ist wichtig.

Hummel in Ackerwinde

Foto: Michaela Wuggazer

Überall waren Insekten am Futtern. Na ja, nicht überall.

Collage Hummeln und Schmetterling

Foto: Michaela Wuggazer

An manchen Stellen waren die graugrünen Kugeln der großen Klette noch geschlossen. Und die großzügigen Dolden der Wilden Möhre (Foto unten Mitte), die großen und ganz kleinen Insekten Nektar anbietet, waren an manchen Stellen schon befruchtet. Da biegen sich dann die Miniblüten alle nach innen und bilden ein Körbchen, in dem die Samen in Ruhe reifen (unten rechts). Pflanzen sind entspannte Gastgeberinnen. Anders in der Geschichte aus dem Lukas-Evangelium (Kapitel 10, Verse 38 bis 42).

In jener Zeit kam Jesus in ein Dorf. Eine Frau namens Marta nahm ihn gastlich auf. Sie hatte eine Schwester, die Maria hieß. Maria setzte sich dem Herrn zu Füßen und hörte seinen Worten zu. Marta aber war ganz davon in Anspruch genommen zu dienen.

Marta zerreißt sich, um Jesus als Gast besonders gut zu versorgen. Sie beschwert sich bei Jesus über ihre Schwester, die in aller Ruhe Jesus zuhört. Und Jesus sagt zu Marta, dass sie sich nicht so viel Mühe machen soll. Maria tut das, was gut ist, sagt Jesus. Einfach dasitzen und Jesus zuhören. Wann hast du das zum letzten Mal gemacht? In der Natur? In deinem Zimmer? In einer Kirche?

Wilde Möhre blühend

Foto: Michaela Wuggazer

ABENTEUER AM SONNTAG 20. Juli 25 16. Sonntag im Jahreskreis

Lektionar 2018 ff. © staeko.net
Text und Fotos: Michaela Wuggazer
Diözese Augsburg, Fachbereich Gemeindekatechese, www.pastorale-grunddienste.de
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