Von weitem sah ich diese Fülle an bunten Blüten.

Foto: Michaela Wuggazer
Sie zogen mich zu diesem frischen Grab auf unserem Friedhof. In den Worten und Namen auf den Bändern spürte man die Verbundenheit mit der Frau, die gestorben war. Frühling und Sommer, die ganze Fülle des Lebens zeigte sich in den aufgestellten Kränzen. In unvergänglicher Liebe.
In der Zeit Jesu drückte man diese Liebe aus, indem man die Toten mit duftendem Öl in Tücher wickelte.
Am ersten Tag der Woche gingen die Frauen mit den wohlriechenden Salben, die sie zubereitet hatten, in aller Frühe zum Grab.
Sie wollen ihre Liebe zu Jesus ausdrücken. Sie werden überrascht. Sie bekommen die Botschaft: Jesus lebt! Sie gehen, um es den Männern zu sagen. Aber diese glauben ihnen nicht. Nur einer läuft los, um es selbst zu sehen.
Petrus aber stand auf und lief zum Grab. Er beugte sich vor, sah aber nur die Leinenbinden. Dann ging er nach Hause, voll Verwunderung über das, was geschehen war.

Foto: Michaela Wuggazer
Ihr findet die Geschichte vom Ostermorgen im Lukas-Evangelium, Kapitel 24,1-12
Vielleicht geht ihr in diesen Tagen mal in Ruhe über einen Friedhof.
Lasst euch anziehen von Blumen.
Was entdeckt ihr noch?
Auf vielen Gräbern stehen Kerzen. Sie erinnern an die Osterkerze.
Manchmal findet ihr auch kleine Schalen mit Wasser.
Beides erinnert an Ostern.
Beides erinnert an die Taufe. Mit der Taufe sind wir verbunden mit Jesus Christus.
Lebende und Tote sind in ihm verbunden in ewigem Leben.
Geheimnis der Liebe.

Foto: Michaela Wuggazer
Tod und Leben sind oft mehr miteinander verbunden, als uns bewusst ist. Auf meinem Spaziergang kam ich an diesen Baumstämmen vorbei. Ich habe versucht sie zu zählen und habe aufgegeben. Es sind mehrere Hundert Baumstämme. Dünne und dicke. Als ich davorstand, kam gerade die Sonne heraus und ich sah den Schatten der großen Buche auf den gefällten Bäumen. Dieser Baum ist schon sehr alt. Wie alt waren wohl die, die jetzt hier liegen? Was wird aus ihnen?
Werden sie zu Häusern? Zu Möbeln? Wer wird mit ihnen leben? Vielleicht schaust du dich um in deinem Zuhause, was alles aus Holz ist. Vielleicht denkst du daran, wie dieses Holz gewachsen ist? Vielleicht stellst du dich bewusst unter einen Baum und atmest die Luft ein, die er dir schenkt?
Die vielen Stämme und die große Buche sind ganz nah am Wässerhäusle. Dort gibt es eine Pumpe für Trinkwasser. Seit Wochen haben wir immer wieder probiert, ob es schon Wasser gibt. Jetzt ist es endlich da. „Kräftig ziehen und schieben“ steht auf dem Schild. Und das stimmt auch. Man muss sich ganz schön anstrengen. Aber dann gibt es schön kühles Trinkwasser in die Hände! Es tut gut.
Manchmal geht es auch ohne Anstrengung. Es regnet. Oder Wasser fließt von selbst aus einer Quelle. Alles Leben braucht Wasser. An Ostern werden wir mit Wasser angespritzt. Es soll uns erinnern, dass Gott uns erfrischen und lebendig machen will.
Frohe Ostern!

Foto: Michaela Wuggazer
ABENTEUER AM SONNTAG 20. April 25 Ostersonntag
Lektionar 2018 ff. © staeko.net
Text und Fotos: Michaela Wuggazer
Diözese Augsburg, Fachbereich Gemeindekatechese, www.pastorale-grunddienste.de
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