Bei meinem Spaziergang sah ich ein Feld, auf dem Pflanzen standen, die ich noch nicht kannte.

Sie hatten Blätter wie Mais, aber die Frucht sah ganz anders aus. Zuhause schaute nach, was ich herausfinden kann über diese Frucht. Es ist Sorghum-Hirse. Hier kannst du mehr darüber finden Sorghumhirsen – Wikipedia

Es stammt ursprünglich aus Ostafrika und ist an heißes und trockenes Klima angepasst. In Afrika ist es das wichtigste Getreide. Man kann daraus Brei und Fladen machen. Es hat kein Gluten, deshalb kann man kein Brot daraus backen. Es wird auch an Tiere verfüttert oder zur Energiegewinnung genützt. In Österreich wird es schon länger angebaut in den südlichen Regionen. Jetzt habe ich hier bei uns Felder damit entdeckt. Manche Bauern stellen sich um und probieren aus, was zu trockenen und heißen Sommern passt.

Sorghumhirse

Foto: Michaela Wuggazer

Es ist gar nicht so einfach, wenn man neu überlegen muss, welchen Weg man gehen will.
Das ist schon bei meinen Spaziergängen so.
Ich bin in den Wald gegangen, weil der Wind so heftig war. Da habe ich viele Pilze gesehen. Dieser Baumstumpf war kaum mehr zu sehen unter diesen vielen Pilzen. Welch eine Fülle! Daran musste ich denken, als ich an einem frischen Baumstupf vorbeikam. Hier war erst ein Baum gefällt worden. Man konnte noch Späne liegen sehen. Ich dachte, dass hier das Leben eines Baumes zu Ende gegangen war. Und dann dachte ich an die vielen Pilze, die einmal auf ihm Platz finden werden.

In der Natur ist das oft so. Das eine geht zu Ende und bereitet einen guten Platz für etwas Neues.

                                                                                  

drohendes Gewitter

Foto: Michaela Wuggazer

So düster sah die Zukunft für den Verwalter in der Geschichte vom heutigen Sonntag aus. Seinem Herrn hatte man erzählt, dass er Geld verschleuderte. Sein Herr kündigt ihm und will einen Rechenschaftsbericht.

Da überlegte der Verwalter:
Was soll ich jetzt tun, da mein Herr mir die Verwaltung entzieht? …
Ich weiß, was ich tun werde, damit mich die Leute in ihre Häuser aufnehmen, wenn ich als Verwalter abgesetzt bin.
Und er ließ die Schuldner seines Herrn, einen nach dem andern, zu sich kommen und fragte den ersten: Wie viel bist du meinem Herrn schuldig? Er antwortete: Hundert Fass Öl. Da sagte er zu ihm: Nimm deinen Schuldschein, setz dich schnell hin und schreib „fünfzig“!

Dann fragte er einen andern: Wie viel bist du schuldig? Der antwortete: Hundert Sack Weizen. Da sagte er zu ihm: Nimm deinen Schuldschein und schreib „achtzig“!

Der Verwalter hat weggestrichen, was der Zins damals war. Wenn man nicht genug Geld hat und welches leihen muss, dann muss man mehr zahlen, als man ausgeliehen hat. Das ist der Zins. In der Bibel steht, dass es nicht recht ist, Zins zu verlangen. Man muss seinem Nachbarn helfen, wenn er in Not ist, ohne daran zu verdienen.

Der Verwalter macht genau das. Er streicht den Zins weg und hofft, dass ihm dann auch von den anderen geholfen wird, wenn er keine Arbeit mehr hat.

Jesus sagt am Schluss der Geschichte zu seinen Zuhörern, dass sie von diesem Verwalter lernen sollen. Ungerechtes Geld soll an andere gegeben werden, damit sie wieder aufatmen können.

Wenn ihr nach Augsburg kommt, dann könnt ihr sehen, wie die reiche Kaufmannsfamilie Fugger diesen Rat von Jesus angenommen hat. Von ihrem Gewinn haben sie eine Siedlung für Arme gebaut. Noch heute können Menschen aus Augsburg, die in Not geraten sind, darin Platz finden.

Manchmal ist es wichtig nach Neuem Ausschau zu halten, damit das Leben gewinnt. Als ich mich umdrehte, weg von den düsteren Wolken, sah es so aus. Vielleicht entdeckst du auch Neues auf deinem Spaziergang. Schau genau hin. Dreh dich auch mal um und schau in alle Richtungen.

Zum Download: ABENTEUER AM SONNTAG 18. September 22 25. Sonntag im Jahreskreis

Text und Fotos: Michaela Wuggazer
Diözese Augsburg, Abteilung Pastorale Grunddienste und Sakramentenpastoral, www.pastorale-grunddienste.de

grünende Felder

Foto: Michaela Wuggazer