Diesmal war es ein langsamer Spaziergang. Ich wusste nicht genau, ob ich wieder zur Streuobstwiese gehe oder zum Wald.

Foto: Michaela Wuggazer
Ich blieb oben am Weg stehen und schaute über die Felder. Und plötzlich sah ich eine Bewegung in der Nähe des Weges, der auf dem Foto von links oben nach rechts unten geht. Ein Tier. Ein Hase? Nein. Das Tier bewegt sich anders. Dumm, dass ich das Fernglas nicht dabeihabe. Ein rötliches Tier. Eine Katze? Nein, es bewegt sich anders und ich kann einen buschigen Schwanz sehen. Ein Fuchs. Und schon kann ich den speziellen „Maussprung“ sehen. Ein Fuchs auf der Jagd. Erstaunlich, was ich alles erkennen kann, wenn ich mich konzentriere. Und dann sehe ich am Wegrand in dem vielen Grün ein winziges Fleckchen Rot. Ich bleibe stehen und schaue genauer hin. Ich muss mich tief beugen und geduldig sein. Ein Käfer klettert am Stil einer Knoblauch-Rauke hinunter. Immer wieder ist er von einem Blatt verdeckt. Endlich kommt er heraus und ich kann ihn gut sehen und fotografieren. Es ist ein Feuerkäfer. Wunderbares Rot. Wie lackiert, finde ich. Sehr hübsch. Seine Larven leben auch unter der Baumrinde. Aber sie fressen die Larven des Borkenkäfers. So ist er für uns ein Nützling.

Foto: Michaela Wuggazer
Ich habe vor einiger Zeit gelesen, dass wir Menschen von der Urzeit her vor allem auf Bewegung und auf starke Farben reagieren. Das hilft, Gefahr oder Beute früh zu erkennen. Mir hat es geholfen mich zu konzentrieren. Das war spannend.

Foto: Michaela Wuggazer
Heute hören wir in Stückchen aus dem Johannes-Evangelium (Kapitel 13, die Verse 31 bis 35). Jesus sagt seinen Leuten zum Abschied:
Ein neues Gebot gebe ich euch: Liebt einander! Wie ich euch geliebt habe,
so sollt auch ihr einander lieben. Daran werden alle erkennen, dass ihr meine Jünger seid: wenn ihr einander liebt.
Manchmal kann man gut erkennen, dass Menschen einander liebhaben. Sie halten sich an den Händen. Sie laufen strahlend aufeinander zu. So wie beim Foto ganz links die Lichtnelken. Sie sind mit ihrem kräftigen Pink ganz auffällig. Und dann gibt es Pflanzen, da muss man genau hinschauen. Wie beim Salomonsiegel auf dem Foto in der Mitte. Die weißen Blüten hängen ganz versteckt unter den Blättern. So ist es manchmal gar nicht so einfach, zu erkennen, dass Menschen sich lieben. Man muss genau hinschauen. An was kann man es erkennen? Was meint ihr?
Unser neuer Papst, Leo, meint, dass es wichtig ist, dass wir einander gut zuhören, auch wenn wir unterschiedlicher Meinung sind. Und dass wir Menschen helfen, die Hilfe brauchen, egal, ob wir sie kennen oder nicht. Egal, ob sie von hier sind oder nicht. Mit Liebe können wir Frieden wiederfinden, auch wenn wir uns gestritten haben. Das gilt im Großen und im Kleinen, in der Welt und in Familie und unter Freunden. Zuhören und wieder gut sein, sind zwei wichtige Bestandteile. Manchmal sieht man schon gute Ansätze, wie bei der Brombeere ganz rechts im Foto. Siehst du die Beere, die sich entwickelt? Im Buch der Offenbarung (Kapitel 21, Verse 1 bis 5) erzählt Johannes von seiner großen Hoffnung:

Foto: Michaela Wuggazer
Gott, wird bei ihnen sein. Er wird alle Tränen von ihren Augen abwischen: Der Tod wird nicht mehr sein, keine Trauer, keine Klage, keine Mühsal. Denn was früher war, ist vergangen. Er, der auf dem Thron saß, sprach: Seht, ich mache alles neu.
ABENTEUER AM SONNTAG 18. Mai 25 Fünfter Sonntag der Osterzeit
Lektionar 2018 ff. © staeko.net
Text und Fotos: Michaela Wuggazer
Diözese Augsburg, Fachbereich Gemeindekatechese, www.pastorale-grunddienste.de
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