Seit einigen Wochen war ich auf der Suche nach harzenden Fichtenzapfen.

Jetzt habe ich endlich einen Baum gefunden, dessen Zapfen noch ganz jung sind und ganz frisches Harz haben. Und es war ein Zapfen in Reichweite! Ich habe nur einen kleinen Harztropfen mit dem Finger abgenommen und gleich in den Mund gesteckt. Sehr lecker! Dieses Harz ist noch sehr flüssig und hat einen erfrischenden Geschmack nach Fichten. An den anderen Bäumen, wo ich letztes Jahr etwas gefunden hatte, waren gar keine jungen Zapfen. Zumindest habe ich keine gesehen. Jemand sagte mir, dass es Jahre mit vielen und Jahre mit wenig Zapfen gibt. Das gleiche gilt auch für die Bucheckern. Die sind in der Mitte groß abgebildet und unten siehst du Zweige voller Bucheckern.

Collage Zapen und Bucheckern

Foto: Michaela Wuggazer

Und das ist nur ein kleiner Teil einer riesigen Buche. Sie ist voll mit diesen stacheligen Kügelchen. Im Herbst sind die kantigen Samen darin ausgereift. Sie schmecken sehr gut. Aber ich muss warten. Was man jetzt schon essen kann ist der Holunder oben im Bild. Viele Blütendolden sind schon auf. Manche machen aus den Blüten Holundersirup. Andere machen „Holler-Kiechla“. Da nimmt man eine Blütendolde, schüttelt sie gut ab, damit keine Insekten dran sind, und taucht sie vorsichtig in einen Pfannkuchen-Teig. Sie werden dann wie Apfel-Kiechla ausgebacken und mit Puderzucker bestreut. Dann sehen sie wieder so weiß aus, wie jetzt die Blüten. Manche warten auch auf die dunklen Beeren und machen daraus Holundersaft. Überall in der Natur kann man schon die reiche Ernte sehen. Nicht nur da, wo Menschen etwas gesät und gepflanzt haben, sondern auch da, wo man etwas in der „Wildnis“ finden kann.

Collage Wespe Ameise Entspannen

Foto: Michaela Wuggazer

Und dann kam ich zu einer der Ruhebänke am Wegrand. Und da war schon jemand. Die Frau schaute sich um und wir kamen ins Gespräch. Sie war schon seit vier Stunden unterwegs und hatte sich jetzt eine schöne Ausruhzeit gegönnt. Ich sagte ihr, dass ich dieses Foto von ihr im nächsten Abenteuer am Sonntag verwenden möchte. Sie wollte genaueres wissen und freute sich, dass ein Bild mit ihr drauf verwendet wird. Wir haben auch darüber geredet, was einen gut zur Ruhe bringt. „Ameisen beob-achten“, sagte sie, „das habe ich schon als Kind gemacht. Dabei entspanne ich mich sofort.“

Ich stelle im Sommer gerne einen großen Untersetzer mit Wasser und einigen Steinen hin. In Kürze kommen Wespen angeflogen. Manchmal landen sie wie Wasserflugzeuge, saugen sich voll und fliegen davon zu ihrem Nest. Diese hier oben im Foto bleibt lieber auf dem Stein zum Auftanken. Sie spucken das Wasser auf ihrem Nest aus. Es ist aus Papier, das die Wespen selbst machen. Das Wasser verdunstet auf dem Papier und so kühlt es die jungen Wespen ab. Ich konnte über längere Zeit ein Wespennest ganz aus der Nähe beobachten. Manchmal kannst du sehen, wie Wespen Fasern von alten Holzzäunen abhobeln. Diese zerkauen sie und machen daraus Papier. Ihre Technik ist schon von Architekten aufgegriffen worden, die in heißen Gegenden Häuser bauen. Sehr heißes Wetter stresst die Wespen und andere Insekten auch. Vielleicht stellst du einfach einmal einen Untersetzter mit Wasser hin, wo du gut beobachten kannst. Vergiss die Steine oder kleine Holzstücke nicht, damit die Insekten nicht untergehen.

In der Geschichte im Matthäus-Evangelium im neunten Kapitel, ab Vers 36 bis zum zehnten Kapitel Vers 8 heißt es:

Als Jesus die vielen Menschen sah, hatte er Mitleid mit ihnen;
denn sie waren müde und erschöpft wie Schafe, die keinen Hirten haben.

Jesus ruft seine Jünger zu sich und gibt ihnen die Kraft, Menschen zu helfen und er schickt sie los. Dabei stehen immer zwei Namen beieinander. Es ist gut, wenn man zu zweit ist, wenn man losgeschickt wird mit einer Aufgabe.
Da könnte auch dein Name stehen. Mit wem würdest du losgehen?
Vielleicht schaut ihr euch mal um, wer in eurer Nähe „müde und erschöpft“ ist?
Vielleicht stellt ihr Wasser auf für Wespen, Bienen, Schmetterlinge?
Vielleicht räumt ihr die Spülmaschine aus?
Vielleicht lädst du jemanden ein zu einem Spaziergang. Vielleicht beobachtet Ihr Ameisen und sammelt Holunderblüten?

Zum Download: ABENTEUER AM SONNTAG 18. Juni 2 11. Sonntag

Lektionar 2018 ff. © staeko.net
Text und Fotos: Michaela Wuggazer
Diözese Augsburg, Abteilung Pastorale Grunddienste und Sakramentenpastoral, www.pastorale-grunddienste.de