Überall kann man jetzt die gelben Blüten des Winterlings sehen. Ursprünglich kommt er aus Südeuropa. Seit mehr als 400 Jahren gibt es diese Pflanze auch in unseren Gärten.
Sie gehört zu den ersten Blüten im Jahr. Ihre Pollen sind eine wichtige Nahrung für Bienen, Fliegen und Hummeln. Sie tun auch uns gut mit ihrer leuchtenden Farbe. Essen darf man sie nicht. Sie sind giftig. An manchen Stellen sind sie aus Gärten ausgewandert. Wie hier im Foto. Sie mögen es im Halbschatten unter Hecken. Jetzt sind sie auffällig mit den gelben Blüten. Später im Jahr beachten die meisten sie nicht mehr. Sie sind nicht die einzigen „zahmen“ Pflanzen, die verwildern. Zurzeit kannst du auch verwilderte Schneeglöckchen entdecken. Später findet man auch Osterglocken, Krokusse und Sternhyazinthen an überraschenden Stellen. Überall, wo die Bedingungen gut für sie passen, wandern Pflanzen über die Gartengrenzen aus. Und Tiere machen es auch so. Inzwischen gibt es in Deutschland an vielen Stellen Waschbären. Sie können eine Plage werden. Menschen haben sie einmal aus Nordamerika geholt, um sie wegen ihres Pelzes zu züchten. Manche sind entkommen oder wurden freigelassen. Es gefällt den Waschbären bei uns. Sie haben alles, was sie brauchen.
Bei uns in der Gegend ist ein Flamingo, den man immer mal wieder bei den Graureihern sehen kann. Er stammt ursprünglich aus einem Zoo.
Bei den Hochlandrindern im Donaumoos spricht man nicht von Wildtieren.
Sie sind zwar das ganze Jahr draußen und nie in einem Stall. Aber sie sind in einer umzäunten Weide, und Menschen schauen regelmäßig nach ihnen.
Aber die Vögel in unserm Garten sind Wildtiere, auch wenn wir nach ihnen schauen, ihnen Wasser hinstellen und sie im Winter füttern.
Sie können fliegen wohin sie wollen.
Morgens kommen sie angeflogen und warten darauf, dass sie Rosinen bekommen.
Sie fliegen nicht weg, wenn wir kommen. Sie wissen, dass es jetzt Rosinen gibt. Da lohnt es sich, ganz nahe zu sein.
Heute hören wir im Markus-Evangelium, dass Jesus nach seiner Taufe am Jordan vom Heiligen Geist in die Wüste getrieben wurde.
Das klingt seltsam. Die Wüste ist ein gefährlicher Ort. Es gibt dort kaum etwas zu trinken oder zu essen. Es wächst nicht viel. Am Tag ist es sehr heiß und in der Nacht kann es sehr kalt werden. Jesus soll herausfinden, wer er wirklich ist und was seine Aufgabe ist. Du findest die ganze Geschichte im ersten Kapitel, Verse 12 bis 15.
Jesus blieb vierzig Tage in der Wüste und wurde vom Satan in Versuchung geführt. Er lebte bei den wilden Tieren und die Engel dienten ihm.
Ich musste viel nachdenken über die wilden Tiere. Welche wilden Tiere sind es, bei denen Jesus lebt? Schakale? Skorpione? Wüstenfüchse? Vielleicht auch Vögel?
Könnte ich es aushalten bei wilden Tieren zu leben?
Diesmal musste ich meinen Spaziergang im Donau-Moos abbrechen, weil ich mit dem Fernglas zwei große, freilaufende Schäferhunde gesehen habe. Kein Mensch war in ihrer Nähe. Sie waren weit weg, aber ich traute mich nicht mehr weiter. Also bin ich zurück zum Auto und habe es gemeldet, dass große Hunde ohne Begleitung herumlaufen. Ein anderer Vogelbeobachter hatte sie auch gesehen und war auf dem Rückweg. Diese Hunde sind keine wilden Tiere. Trotzdem hatten wir Angst, wie sie sich verhalten ohne dass jemand nach ihnen schaut.
Und wie ist es mit den Engeln?
Auf dem Friedhof habe ich diesen Flügel gefunden. Er war wohl auf einem Gesteck.
Wir glauben, dass Engel uns beschützen. Sie sind Boten Gottes.
Ich stelle mir vor, dass Jesus in dieser Wüstenzeit erlebt hat, dass er so intensiv mit Gott verbunden ist, dass er sich nicht fürchten muss.
Gottes Boten stärken ihn.
Er kann seinen Weg gehen – ohne Ablenkung – ohne böse Einflüsse. Gottes Liebe und Kraft sind in ihm spürbar.
Nachdem Johannes ausgeliefert worden war, ging Jesus nach Galiläa; er verkündete das Evangelium Gottes und sprach: Die Zeit ist erfüllt, das Reich Gottes ist nahe. Kehrt um und glaubt an das Evangelium!
Jetzt ist die Vorbereitungszeit auf Ostern. Eine Zeit daran zu denken, dass wir mit Gott verbunden sind in unserer Taufe. Wir sind Gottes geliebte Kinder.
Ich will diese Woche eine Liste machen mit allem, vor dem ich mich fürchte. „Große Hunde“ kommt an den Anfang. Vor was fürchtest du dich? Wie beginnt deine Liste?
Und dann mache ich eine Liste mit den „Engeln“, die mir helfen: Menschen, die mir zuhörten und ihre Hundegeschichten erzählten; mein Fernglas; meine Familie, Freunde und Kolleginnen, … Welche „Engel“ stärken dich?
Zum Download: ABENTEUER AM SONNTAG 18. Februar 24 1. Fastensonntag
Lektionar 2018 ff. © staeko.net
Text und Fotos: Michaela Wuggazer
Diözese Augsburg, Pastorale Grunddienste und Sakramentenpastoral, www.pastorale-grunddienste.de