Jetzt kann man an vielen Stellen Wespen beim Futtern beobachten.
Sie lieben Süßes, aber auch Fleisch wegen der Proteine.
Süßes brauchen sie für sich selber und Proteine brauchen sie für ihre Jungen. Sie sind nicht wählerisch.
Früchte und Insekten, aber auch Kuchen und Wurst sind für sie als Nahrung interessant.
Deshalb gibt es viele Menschen, die Wespen nicht mögen und sogar Angst vor ihnen haben.
Es gibt Menschen, die reagieren auf Wespengift allergisch. Das ist gefährlich. Sie müssen wirklich sehr vorsichtig sein.
Und natürlich muss man vorsichtig essen, wenn Wespen in der Nähe sind.
Wenn man eine Wespe verschluckt, wird es sehr gefährlich.
Aber es ist auch spannend, Wespen zu beobachten. Wenn sie nicht verjagt werden, sind sie völlig friedlich. Ruhige Bewegungen, einen extra Teller und schon habt ihr eine schöne Beobachtungsmöglichkeit. Es ist verblüffend, wie sie aus einer Scheibe Kochschinken Teile herausschneiden und dann schwankend mit fingernagelgroßen Stücken davonfliegen. Wer sich traut, kann Wespen auch vom Finger fressen lassen. Leberwurst ist gut geeignet. Du brauchst nur etwas Leberwurst auf einer Fingerspitze und etwas Geduld. Wenn Wespen in der Nähe sind, werden sie kommen. Es kitzelt, wenn sie die Wurst mit ihren Kauplatten von deinem Finger schaben. Sie machen kleine Klumpen daraus und tragen sie ins Nest, um ihre Jungen zu füttern. So machen sie es auch in der Natur. Sie räumen Reste auf. Sie sind wichtig. Ah, und wenn sie von altem Holz Späne abziehen, das ist eine Kunst. Sie machen daraus Papierbrei. Damit bauen sie ihr Nest. Wahre Kunstwerke. Und sehr gut für extreme Temperaturen. Architekten für heiße Gegenden ließen sich schon von Wespen anregen.
Stelle an heißen Tagen eine Schale mit Wasser hin. Die Wespen kommen wie kleine Löschflugzeuge. Sie landen kurz auf dem Wasser, nehmen auf, so viel sie können und tragen es ins Nest. Dort spucken sie es aus und mit der Verdunstung kühlen sie ihre Jungen.
Ihr merkt, ich mag Wespen sehr gerne. Ich habe sie schon als Kind gerne beobachtet. Sie waren mit ihrem Nest die Wächter, die meinen Platz unter dem Dach der Hütte beschützten. Meine kleine Schester hat sich nicht an ihnen vorbeigetraut. Manchmal ist es einfach gut, einen Platz für sich alleine zu haben.
Meine Bewunderung für Wespen mag euch seltsam vorkommen, aber vielleicht probiert ihr es einmal aus, sie nicht als lästig und bedrohlich zu sehen, sondern sie neu zu betrachten als faszinierende Lebewesen mit vielen Begabungen.
Ein Junge, der an meinem Gartentisch ausprobieren konnte, Wespen zu füttern, war so begeistert, dass er sagte: Mit meinem Freund habe ich immer Wespen getötet. Aber sie zu füttern ist viel toller, als sie tot zu machen.
Im Johannes-Evangelium, Kapitel 6 geht es in den Versen 51-58 weiter darum, dass Jesus unsere Nahrung ist. Das zu verstehen ist für die Menschen damals und heute noch viel schwieriger, als Wespen zu beobachten.
Jesus sagt immer wieder:
Ich bin das lebendige Brot, das vom Himmel herabgekommen ist. Wer von diesem Brot isst, wird in Ewigkeit leben. Das Brot, das ich geben werde, ist mein Fleisch für das Leben der Welt.
Die Menschen um ihn finden das ziemlich schrill. Wie sollen sie verstehen, dass Jesus sein Fleisch für sie gibt?
Wer mein Fleisch isst und mein Blut trinkt, der bleibt in mir und ich bleibe in ihm. Wie mich der lebendige Vater gesandt hat und wie ich durch den Vater lebe, so wird jeder, der mich isst, durch mich leben.
Wenn jemand etwas mit voller Hingabe macht, dann reden wir manchmal davon, dass jemand mit „Fleisch und Blut“ Fußball oder Geige spielt.
Machst du etwas mit „Fleisch und Blut“? Machst du etwas voller Hingabe? Wespen beobachten vielleicht?
Als Christen glauben wir, dass wir mit Jesus verbunden sind in der Taufe. Wir erinnern uns daran und erneuern diese Verbundenheit in der Kommunion.
Zum Download: ABENTEUER AM SONNTAG 18. August 24 20. Sonntag im Jahreskreis B
Lektionar 2018 ff. © staeko.net
Text und Fotos: Michaela Wuggazer
Diözese Augsburg, Pastorale Grunddienste, www.pastorale-grunddienste.de
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