Die Wettervorhersage hatte angekündigt, dass ab 12 Uhr die Sonne durch den Nebel kommt. Es war nicht so. Der Hochnebel war stärker. Der ganze Himmel war hellgrau.

Feldweg mit Raps

Foto: Michaela Wuggazer

Ärgere ich mich jetzt, dass die Ankündigung nicht stimmt? Dann würde ich mich schlechter Laune durch die Felder gehen. Das ist es nicht wert, dachte ich. Lass uns starten in ein „graues Abenteuer“.

Ich machte mich auf zum Hartwald. Auf der linken Seite des Weges war ein Acker frisch gerichtet. Was hier wohl gesät wird? Links kann man das leuchtende Gelb von Senfpflanzen sehen. Auf einem Acker waren noch Zuckerrüben. Auf anderen zeigte sich schon die Wintersaat mit frischem Grün. Weiter hinten war ein Acker mit gemischter Zwischensaat, die den Boden schützt, die zur Düngung genutzt werden kann oder auch zur Weiterverarbeitung. Das hatte ich nicht erwartet im November. Solch eine Vielfalt! Die letzten Blüten freuen mich besonders. Und in der Nähe der Senffelder riecht es nach Vanille. Verrückt. Wenn ich mich auf die Details konzentriere, dann macht es nichts aus, dass der Himmel grau ist. Die gelbe Mitte der letzten Margeriten strahlt wie eine kleine Sonne. Was findest du noch an letzten Blüten auf deinen Wegen?  Du kannst einiges finden, wenn du genau hinschaust.

Feldpflanzen Früchte Herbst

Foto: Michaela Wuggazer

Collage erste Knospen Herbst

Foto: Michaela Wuggazer

Siehst du auf dem Foto ganz rechts die Wolke aus lauter Vögeln? Es ist faszinierend, wie die Vögel das machen ohne zusammenzustoßen. Sie heben sich in die Luft, wenn ein Raubvogel in der Nähe ist. In der Gruppe sind sie geschützt. Wenn sie in der Gruppe fliegen und ständig die Form ändern, dann können Raubvögel keinen einzelnen angreifen. Du brauchst Geduld und Glück, um das „Vogelballett“ zu sehen.
Und dann entdeckte ich am Waldrand, die ersten „Würstchen“ an den Haselsträuchern! Und da, wo die Blätter schon abgefallen sind, kann man die Knospen der neuen Blätter sehen. Das Leben geht nicht einfach zu Ende am Ende des Jahres. Es beginnt schon wieder etwas Neues. An den Sträuchern, auf den Feldern ist Leben. Es zeigt sich in anderen Formen als im Sommer.

Welche Zeichen von neuem Leben entdeckst du auf deinen Wegen? Habt ihr vielleicht Tulpenzwiebel gesteckt für das neue Jahr? Oder etwas angesät?

Im Markus-Evangelium, Kapitel 13, Verse 24-32 sagt Jesus:

Lernt etwas aus dem Vergleich mit dem Feigenbaum! Sobald seine Zweige saftig werden und Blätter treiben, erkennt ihr, dass der Sommer nahe ist.

Jesus will seine Jünger in schwierigen Zeiten ermutigen, Ausschau zu halten nach der Kraft und Herrlichkeit Gottes. Vielleicht nehmt ihr die Anregung mit beim nächsten Spaziergang unter grauem Himmel?

Grafik: Iris Hahn

Dieses Jahr haben wir für das „Abenteuer am Sonntag“ die Laudato-Si-Plakette bekommen!
Wenn ihr wissen wollt, was das ist und wer sie sonst noch bekommen hat, findet ihr hier weitere Informationen.

Zum Download: ABENTEUER AM SONNTAG 17. November 24 33. Sonntag im Jahreskreis B

Lektionar 2018 ff. © staeko.net
Text und Fotos: Michaela Wuggazer
Diözese Augsburg, Fachbereich Gemeindekatechese, www.pastorale-grunddienste.de

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