Raupen habe ich auch diesmal nicht gefunden.

Karde und Schachbrett-Falter

Foto: Michaela Wuggazer

Aber ich sah viele Schmetterlinge. Ich ging an einem Graben entlang, wo sehr viele Karden wachsen. Sie sehen ähnlich aus wie Disteln. Die kleinen lila Einzelblüten öffnen sich immer in Ringen um den Blütenstand. Manchmal blühen zwei Ringe, manchmal ein breiterer.

An den Nektar der Karde kommen nur Insekten mit einem langen Rüssel, wie Schmetterlinge. Hier ist ein hübscher Schachbrett-Falter. Die Karde kommt gut mit Trockenheit zurecht. Sie kann sogar Wasser mit ihren Blättern auffangen. Die Blätter am Stil sind zusammengewachsen und bilden so kleine Becher, in denen sich Regenwasser sammelt. So können auch kleine Vögel von der Karde trinken.

An Wegrändern und an Feldwegen mit Graben findest du Karden und Disteln. Beide haben lila Blüten. Und an ihnen finden sich viele Schmetterlinge ein. Du kannst viel beobachten.

Aber pass auf mit der Hitze. Ich bin diesmal nicht so lange draußen gewesen und habe mir schattige Wege gesucht. Wasserflasche und Hut nicht vergessen.

Im heutigen Evangelium ist viel von Säen und Wachsen und Ernten die Rede. Dazu passend wird auch ein kleines Stück aus dem Buch des Propheten Jesaja vorgelesen (Kapitel 55, Verse 10-11). Hier vergleicht Gott seine Worte an uns Menschen mit Regen und Schnee. Das finde ich spannend.
So spricht Gott:

Wie der Regen und der Schnee vom Himmel fällt und nicht dorthin zurückkehrt,
ohne die Erde zu tränken und sie zum Keimen und Sprossen zu bringen,
dass sie dem Sämann Samen gibt und Brot zum Essen,
so ist es auch mit dem Wort, das meinen Mund verlässt:
Es kehrt nicht leer zu mir zurück, ohne zu bewirken, was ich will,
und das zu erreichen, wozu ich es ausgesandt habe.

Wenn du jetzt gerade durch die Felder gehst, dann siehst du schon viele abgeerntete Felder. Und du siehst einige Felder, die schon wieder gerichtet sind, um neue Saat aufzunehmen. Damit etwas wächst, braucht es Feuchtigkeit, Licht und Wärme. Zurzeit haben wir eher zu viel Wärme und Licht. Wenn die Feuchtigkeit fehlt, dann wächst alles langsamer oder gar nicht. Wenn es dann regnet, kannst du richtig sehen, wie die Pflanzen wachsen!

Getreide Regen trockene Erde

Foto: Michaela Wuggazer

Regen fällt vom Himmel auf den trockenen Boden. Die Pflanzen können wachsen. Pflanzen, Tiere, Menschen, wir alle brauchen Wasser zum Leben. Und wir alle verdunsten auch wieder Wasser. Das merkst du in diesen heißen Tagen sehr gut. Wir schwitzen viel, damit unser Körper sich abkühlen kann. Kein Lebewesen kann Wasser länger speichern. Wir brauchen den Kreislauf des Wassers. Es geht durch Pflanzen, Tiere, Menschen, Böden, Flüsse, Meere und steigt wieder auf. Unterwegs bewirkt es viel Leben.

Wenn Gottes Wort so wie das Wasser vom Himmel ist, was heißt das dann für uns?
Welche Worte von Gott bewirken Wachstum bei mir?
„Fürchte dich nicht. Ich bin bei dir“ kommt an vielen Stellen in der Bibel vor. Das hat mir schon oft geholfen, wenn ich unsicher war. Es tut gut, wenn man nicht allein gelassen ist. Mit diesem Zuspruch können neue Ideen keimen und wachsen.

Getreidekörner und Brot

Foto: Michaela Wuggazer

Welche Worte sind wie Brot und stillen Hunger? „Du wirst ein Segen sein“ vielleicht?
Welche Worte sind wie Samen, den ich weitergeben will, damit auch bei anderen Menschen etwas wächst? „Liebt einander, wie ich euch geliebt habe.“
Welche Worte fallen euch ein?
„Gib uns unser tägliches Brot und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schul-digern.“ In diesen Sätzen aus dem Vaterunser erinnern wir uns regelmäßig an die Verbindung mit Gott in unserem Leben, in unserer Gemeinschaft.
Und manche machen ein Kreuz über ihr Essen oder sprechen ein Gebet. Vielleicht kennst du das oder du probierst es einmal aus?

Zum Download: ABENTEUER AM 16. Juli 23 15. Sonntag A

Lektionar 2018 ff. © staeko.net
Text und Fotos: Michaela Wuggazer
Diözese Augsburg, Abteilung Pastorale Grunddienste und Sakramentenpastoral, www.pastorale-grunddienste.de