Es zog mich nochmal in das Eselsburger Tal. Diesmal stieg ich nicht hinunter, sondern ging über schmale Wege oben am Rand des Tales.
So kam ich an diese Stelle, wo ich einen herrlichen Ausblick über das Tal der Brenz hatte. Wo das Tal weit wird, kannst du die Stadt Herbrechtingen sehen. Es ist ein besonders Gefühl, wenn man so weit schauen kann. Die Stadt ist gar nicht so weit weg, aber es ist ein ganz anderes Gefühl. So wird es auch den Menschen gegangen sein, die vor zweitausend Jahren aus der Stadt Jerusalem hinausgezogen sind an den Jordan, wo Johannes predigte. Johannes hatte einen an- deren Blick auf das Leben. Du kannst es nachlesen im Lukas-Evangelium, Kapitel 3, Verse 10 bis 18.
Die Menschen fragten Johannes:
Was sollen wir also tun? Er antwortete ihnen: Wer zwei Gewänder hat, der gebe eines davon dem, der keines hat, und wer zu essen hat, der handle ebenso!
Was würde passieren, wenn wir das alle machen würden? Wir schauen genau hin, was wir haben. Überall, wo wir etwas „doppelt“ haben, geben wir einen Teil ab.
Vielleicht schaust du deine Kleidung durch, deine Spielsachen, deine Bücher, Sportgeräte. Der Sozialmarkt der Caritas nimmt diese Dinge gerne an und gibt sie weiter an Menschen die dafür nicht genug Geld haben. Bei der „Aktion Hoffnung“ könnt ihr abgeben, was ihr an guter Kleidung und an Schuhen zu viel habt.
Das Volk war voll Erwartung, und alle überlegten im Herzen, ob Johannes nicht vielleicht selbst der Christus sei.
Freut euch, ihr Christen, freuet euch sehr! Schon ist nahe der Herr. (GL 223)
Als ich wieder zurück ging über die Wacholderheide, sah ich zuerst das Herz und dann die Buchstaben. „Welcome Jonah“ – „Herzlich willkommen Jonah“ hat hier jemand mit Steinen geschrieben. Wer Jonah wohl ist? Ein neuer Schüler? Ein kleiner Bruder? Wem wollt ihr ein Zeichen geben in diesen Tagen? Wem wollt ihr eine Freude machen? Auf wen oder was freut ihr euch?
Paulus schreibt in seinem Brief an die Gemeinde in Philippi, Kapitel 4, Verse 4-7
Freut euch im Herrn zu jeder Zeit! Noch einmal sage ich: Freut euch!
Eure Güte werde allen Menschen bekannt. Der Herr ist nahe.
Wer sich freut, kann großzügig sein. Wer missmutig ist, kritisiert auch gerne an anderen herum. Das kenne ich von mir selbst. Wenn ich zu viel erledigen will und keine Pause mache beim Aufräumen, dann kommt es vor, dass ich meinen Bruder anfauche, wenn er mit einer Frage kommt. Kennst du das bei dir auch?
Paulus fordert uns auf, dass wir uns freuen in Gott. Dazu reicht es manchmal einfach in den Himmel zu schauen oder in den Schein einer Kerze. Mich freut ein glänzender Tropfen am Wacholderzeig oder die Hagebutten mit ihrem warmen Rot. Wenn diese Freude unser Herz füllt, strahlt es aus auf andere. Vielleicht mit einem Lächeln in der Schlange an der Kasse?
Zum Download: ABENTEUER AM SONNTAG 15. Dezember 24 3. Advent C
Lektionar 2018 ff. © staeko.net
Text und Fotos: Michaela Wuggazer
Diözese Augsburg, Fachbereich Gemeindekatechese, www.pastorale-grunddienste.de
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