Dieser Baum fiel mir auf. Er hat eine schöne Form.

Foto: Michaela Wuggazer

An ihm hängen grüne Früchte. Sie sind eiförmig. Sie haben keine Stacheln, wie die Früchte der Kastanien, die in der Nähe stehen. Ich habe sie mir näher angeschaut. Es ist ein Walnussbaum.

Ähnlich wie bei der Kastanie ist die eigentliche Frucht umgeben von einer grünen Hülle. Bei der Walnuss hat sie keine Stacheln. Die äußere Hülle platzt, wenn die Frucht reif ist. Walnüsse müssen gut getrocknet werden. Es kann sich leicht ein Schimmelpilz bilden. Der ist giftig. Also immer aufpassen, wenn ihr Walnüsse direkt unter einem Baum aufsammelt. Die grüne Hülle kann man zum Färben verwenden. Das Holz ist kostbar und das Öl aus den Früchten auch. Findest du auf dem Foto hier die Walnüsse? Sie sind zwischen den Haselnüssen und den Kastanien.

Auf meinem Spaziergang habe ich dann vor allem nach Früchten geschaut. Auch nach winzigen. Die Nüsschen der Brennnessel sind bald reif. Sie schmecken gut. Aber es ist mühsam, sie zu ernten. Die Früchte vom Klatschmohn sind nicht zum Essen. Wenn er reif ist, dann hebt sich der kleine Deckel etwas an. Wenn der Wind die dünnen Stiele bewegt, dann werden die reifen Samen verstreut wie mit einem Salzstreuer. Aber das braucht noch etwas Zeit. Unten links siehst du die geflügelten Früchte des Ahorn-Baumes. Sie sind richtige Kunstwerke. Wenn sie reif sind, schrauben sie sich als wunderschöne Flugobjekte durch die Luft. So kann der Samen weit weg vom Baum auf den Boden fallen und keimen. Jede Pflanze hat so ihre eigene Strategie, wie sie dafür sorgt, dass sich neue Pflanzen bilden. Manche, wie der Apfelbaum, bilden eine leckere Hülle für den Samen. Das Ziel der Pflanzen ist, sich zu verbreiten. Der Nebeneffekt ist, dass viele Früchte gut schmecken. Tiere und Menschen verbreiten dann den Samen.

Fotos: Michaela Wuggazer

Foto: Michaela Wuggazer

Das ist eine Feige. Diese wächst im Klostergarten von Sankt Stephan. Da ist sie gut geschützt an der Mauer. Feigen mögen es nicht, wenn es sehr kalt wird.

Sie haben sich um das Mittelmeer verbreitet. Die Feige kommt auch in der Bibel vor. Die Blätter duften harzig. Die Früchte schmecken süß und machen gut satt. Wenn man unterwegs nicht viel mitnehmen will, dann sind einige getrocknete Feigen sehr praktisch.

Heute hören wir im Markus-Evangelium, Kapitel 6, Verse 7-13, wie Jesus die Botschaft von Gott besser verbreiten will. Er schickt seine Jünger aus. Immer zwei zusammen. Wie rüstet er sie aus? Mit einer grünen Hülle, mit Flügeln?

Er gab ihnen Vollmacht über die unreinen Geister und er gebot ihnen,außer einem Wanderstab nichts auf den Weg mitzunehmen, kein Brot, keine Vorratstasche, kein Geld im Gürtel, kein zweites Hemd und an den Füßen nur Sandalen.

Das ist eine seltsame Ausrüstung. Sie sollen ja mehr weglassen als mitnehmen! Okay, Sandalen und Wanderstab dürfen sie mitnehmen. Aber keinen Proviant. Kein Essen, kein Geld. Keine Kleidung zum Wechseln. Damit ist man ganz auf andere angewiesen. Offensichtlich ist das Jesus wichtig. Seine Jünger sollen angewiesen sein auf die Leute, denen sie etwas von Gott erzählen. Sie bekommen von Jesus die Macht über unsaubere Kräfte, die die Menschen plagen. Alles andere müssen sie sich schenken lassen. Und wenn man sie nicht aufnimmt, sollen sie einfach weitergehen zum nächsten Ort. Die Botschaft Gottes ist ein Angebot und braucht niemandem aufgedrängt werden.

Und sie zogen aus und verkündeten die Umkehr. Sie trieben viele Dämonen aus und salbten viele Kranke mit Öl und heilten sie.

Es sieht so aus, als hätte sich das Risiko gelohnt. Die Botschaft Gottes breitet sich aus. Vielleicht ist das Weglassen das Geheimnis. Die Jünger sind keine Selbstversorger. Sie brauchen Menschen, die sie aufnehmen. Dann kann sich die heilende Liebe Gottes gut ausbreiten.

Vielleicht willst du ein kleines Experiment machen?

Vielleicht geht ihr einfach mal ohne etwas mitzunehmen in den Nachbarort und fragt Menschen dort, ob ihr ein Glas Wasser, einen Apfel, ein Stück Brot bekommt?

Ihr könnt ihnen ja erzählen, dass ihr ausprobieren wollt, wie Jesus seine Jünger losgeschickt hat. Denkt daran: Jesus hat Erwachsene losgeschickt und auch diese zu zweit. Geht nicht alleine. Nehmt Erwachsene mit.

Zum Download: ABENTEUER AM SONNTAG 14. Juli 2024_15. Sonntag im Jahreskreis B

Lektionar 2018 ff. © staeko.net
Text und Fotos: Michaela Wuggazer
Diözese Augsburg, Pastorale Grunddienste, www.pastorale-grunddienste.de