Als ich über die Felder ging, sah ich den Rotmilan. Es ist wunderbar, wie er sich vom Wind immer weiter in den Himmel tragen lässt. Entdeckst du ihn?

Foto: Michaela Wuggazer

In Gedanken ließ ich mich von ihm mitnehmen in die Weite des Himmels. Ich breitete meine Arme wie Flügel aus und spürte den Wind.

Diese Woche haben wir Christi Himmelfahrt gefeiert. Jetzt richten wir unseren Blick von Ostern auf Pfingsten. Wir haben als Christen zwei Ausrichtungen: Den Himmel und die Erde. Wir sind miteinander verbunden und mit Gott. Jesus hat es uns vorgemacht. In der tiefen Verbundenheit mit Gott zeigt er allen Menschen seine Liebe. Auch da, wo es schwierig wird. Wir hören im heutigen Abschnitt aus dem Johannes-Evangelium (Kapitel 17, Verse 6 und 11-19)

Vater, ich habe deinen Namen den Menschen offenbart,
die du mir aus der Welt gegeben hast.
Heiliger Vater, bewahre sie in deinem Namen, den du mir gegeben hast,
damit sie eins sind wie wir!

Jetzt frage ich dich: Was ist der Name Gottes? Vielleicht hast du schon einmal von der Geschichte mit Mose am brennenden Dornbusch gehört? In dieser Geschichte fragt Mose nach dem Namen Gottes und Gott sagt: Ich bin, der Ich-Bin-Da.

Foto: Michaela Wuggazer

Fotos: Michaela Wuggazer

Vielleicht magst du die Zeit beim Spazieren dazu nutzen, genau hinzuschauen und hinzuhören, wie Gott dir zeigt: Ich bin da.

Schau in die Weite. Welche Eindrücke bekommst du? Zieht dich die Freiheit des Himmels an? Siehst du die Erde mit all dem Grün und all den Flächen, auf denen noch nichts ist? Was siehst du in der Nähe?

Ich finde die Muster, die die Reifenspuren auf den Feldern hinterlassen interessant. Wer hat sich hier angestrengt und den Boden bereitet? Was haben sie geplant? Liegen schon Samen im Boden?

An anderen Stellen zeigt sich schon üppiges Grün. Schau genau hin. Zwischen den grünen Blättern und Halmen zeigen sich hier schon die feinen Fäden, die Grannen.

Im Frühling ist so viel in Entwicklung. Manches ist kurz vor dem Aufblühen, wie die Allium-Blüte unten, ganz links. Man kann ihre Fülle erst ahnen. Fast alle Samenkörner des Winterlings wurden vom Platzregen weit hinausgeschleudert. Zwei sind noch da. Ich bin gespannt, welche Entdeckungen du machst. Auf dem Foto ganz rechts kannst du schwach einen Regenbogen sehen.

Ich hatte Streit mit meinem Bruder. Da bin ich in die Küche und habe mir den Eimer mit Bio-Abfall geholt, um ihn nach draußen zu bringen. Ich war voller Ärger und tat mir selber leid. „Nie hört er richtig zu.“ Du kennst das vielleicht. Und da war der Regenbogen. Und ich freute mich. Der Regenbogen war ein wichtiges Geschenk. Es war, als wollte mich Gott erinnern an die Liebe, die tiefer ist als aller Ärger.

Johannes schreibt es in seinem ersten Brief an seine Gemeinden. Du kannst es nachlesen im vierten Kapitel, Verse 11 bis 16.

Wir haben die Liebe, die Gott zu uns hat, erkannt und gläubig angenommen.
Gott ist Liebe, und wer in der Liebe bleibt, bleibt in Gott und Gott bleibt in ihm.

Fotos: Michaela Wuggazer

Zum Download: ABENTEUER AM SONNTAG 12.Mai 24 Siebter Sonntag Osterzeit

Lektionar 2018 ff. © staeko.net
Text und Fotos: Michaela Wuggazer
Diözese Augsburg, Pastorale Grunddienste, www.pastorale-grunddienste.de