Beim letzten Spaziergang hatte ich an zwei Stellen je eine Pflanze Märzenbecher gesehen.

Märzenbecher Nahaufnahme

Foto: Michaela Wuggazer

Das war schon ganz schön, denn die Märzenbecher sind in freier Natur selten. Sie stehen auf der Roten Liste und sind streng geschützt. Jetzt stand in der Zeitung, dass es im Eselsburger Tal ganz viele gibt. Wir wollten die vielen Märzenbecher sehen. Wir parkten auf einem Wanderparkplatz und gingen Richtung Spitzbubenhöhle.

Und da waren sie! Märzenbecher! Viele, viele Märzenbecher! Wir konnten sie gar nicht zählen.
Es müssen Tausende sein.

Feld voller Märzenbecher

Foto: Michaela Wuggazer

Direkt auf Höhe der Spitzbubenhöhle waren es am meisten. An beiden Seiten waren die Hänge bedeckt mit den weißen Blumen. Herrlich! Mit jedem Schritt auf dem Weg entdeckten wir immer mehr Märzenbecher. Wir waren voller Freude, dass es so viele hier gibt, wo sie in anderen Gegenden gar nicht mehr vorkommen. Toll. Weiter unten im Tal waren nicht mehr ganz so viele. Aber auch da entdeckten wir immer wieder große Gruppen. Am Ende unseres Spazierganges war uns klar: Am schönsten war es am Anfang unseres Weges. Dort, wo die Märzenbecher auf beiden Seiten den Hang bedeckten.

Und mein Onkel sagte: „Wenn ich heimkomme, dann trinke ich eine Tasse Tee. Und dann lege ich mich hin und träume von den vielen Märzenbechern. Das war so schön.“

kleiner Wassersprudel

Foto: Michaela Wuggazer

Heute hören wir eine Geschichte in der eine Frau zum Brunnen geht und dabei auf Jesus trifft.
(Du findest die ganze Geschichte im Johannes-evangelium, Kapitel 4, Verse 5-42)
Es ist ein tiefer Brunnen und es ist nicht leicht aus ihm Wasser zu holen. Die Frau und Jesus fangen an über das Wasser zu reden.
Dabei sagt Jesus:
„Wer von diesem Wasser trinkt, wird wieder Durst bekommen; wer aber von dem Wasser trinkt, das ich ihm geben werde,
wird niemals mehr Durst haben;
vielmehr wird das Wasser, das ich ihm gebe, in ihm zu einer Quelle werden,
deren Wasser ins ewige Leben fließt.
Da sagte die Frau zu ihm:
Herr, gib mir dieses Wasser“.

Bei uns heute ist es leicht an Wasser zu kommen. Du gehst in die Küche und machst den Wasserhahn auf. Auf der Schwäbischen Alb war es früher mühsam Wasser auf die Hochfläche der Alb zu bekommen. Man musste es in Fässern hochbringen. Im Kalkstein läuft das Wasser unterirdisch weg. Irgendwo kommt es dann als sprudelnde Quelle heraus, wie hier auf dem Foto. Da hat es die Gemeinde Bergenweiler als Brunnen gefasst. Die Quelle sprudelt auch im Winter und manchmal sprudelt sie über einen Meter hoch! Der Fluss Brenz kommt aus einer solchen Quelle. Und wie aus einer Quelle ein Fluss wird, so wird aus dem Wasser, das Jesus gibt, ein innerer Fluss, der ins ewige Leben fließt. Dieser innere Fluss hat etwas mit unserer Verbindung zu Gott zu tun.
Vielleicht könnt ihr zu einer Quelle gehen, vielleicht folgt ihr dem Fluss ein Stück. Stell dich ein paar Minuten still hin und schau auf das Wasser, wie es fließt. Hör hin.
Merkst du die Kraft? Mir tut es immer gut, diese Energie zu spüren.
Wenn du nicht an einen Fluss kannst, probiere es doch anders: schau zu, wie das Wasser aus dem Wasserhahn in ein Glas fließt. Trinke Schluck für Schluck und denke daran, dass die Verbindung zu Gott in dir sprudelt. Spürst du die Kraft?

Fluß mit Stromschnellen

Foto: Michaela Wuggazer

Zum Download: ABENTEUER AM SONNTAG 12. März 23 3. Fastensonntag

Lektionar 2018 ff. © staeko.net
Text und Fotos: Michaela Wuggazer
Diözese Augsburg, Abteilung Pastorale Grunddienste und Sakramentenpastoral, www.pastorale-grunddienste.de