Diesmal war das Wetter sehr wechselhaft.

Ich hatte meine Regenjacke im Rucksack und einen Sonnenhut auf dem Kopf. Im einen Moment war es schwül, im nächsten blies ein kalter Wind.

Schmetterling

Foto: Michaela Wuggazer

Viele Libellen und Schmetterlinge waren unterwegs. Immer wieder setzte sich ein Schmetterling direkt vor mir auf den Weg. Jetzt kann mir ein Schmetterling ja nicht den Weg versperren. Er fliegt weg, wenn ich weitergehe.

Aber ich beschloss, ein Spiel daraus zu machen: Immer wenn ein Schmetterling auf meinem Weg saß, da blieb ich stehen und schaute mich um.

Ich sah, dass das Gras nicht alles gleich ist. Manches ist leicht violett, anderes kräftig grün und wieder anderes ganz bleich. Und die Formen sind sehr unterschiedlich. Es sah hübsch aus, wie der Wind diese unterschiedlichen Gräser tanzen ließ.

Ich ging weiter bis mich der nächste Schmetterling stoppte.

Diesmal drehte ich mich um und ich schaute in die Weite.

Gras

Foto: Michaela Wuggazer

Der Himmel war voller Wolken. Die Hälfte davon war richtig dunkel. Und die weißen Wolken wurden beim Zuschauen immer dicker. Es sah aus, als würde sie jemand aufblasen. Wenn eine Wolke sehr hoch wird, dann kann darin Hagel entstehen.

Regenwolken

Foto: Michaela Wuggazer

Ich überlegte, ob es nicht besser ist, umzukehren.

Da wurden die Wolken wieder dünner. Ganz schnell ging das.

Ich musste an mein Buch über das Beobachten von Wolken denken. Du findest es jetzt auch auf Deutsch: „Wolkengucken“ von Gavin Pretor-Pinney. Er gründete 2005 die Cloud Appreciation Society, die Gesellschaft zur Wertschätzung von Wolken. Eigentlich war es nur als ein witziger Einstieg in einen Vortrag über Wolken gedacht.

Den Verein gab es gar nicht. Aber nach dem Vortrag wollten ganz viele in dieser Gesellschaft zur Wertschätzung von Wolken Mitglied werden. So wurde ein echter Verein daraus. Inzwischen tragen hier Menschen aus 120 Ländern der Erde ihre Beobachtungen über Wolken zusammen. Manche beschäftigen sich wissenschaftlich damit. Andere stellen fest, dass es ihnen einfach guttut, jeden Tag eine kurze Zeit am Himmel nach Wolken Ausschau zu halten. Die Ergebnisse des Vereins werden in der Wissenschaft der Meteorologie ernst genommen. Durch die vielen zusätzlichen Beobachtungen entwickelte sich die Forschung weiter. Auch die Auswirkungen des Wolkenguckens auf die Entspannung von Menschen wird wissenschaftlich ausgewertet.

Aus einem Spiel wurde ganz viel.

Ich war lange stehen geblieben und habe es genossen, wie sich die Wolken veränderten. Im Weitergehen schaute ich immer wieder in den Himmel.

Vielleicht magst du es ja auch einmal ausprobieren, dich von Schmetterlingen stoppen zu lassen und ganz nah oder ganz weit zu schauen. Entdeckungen sind immer möglich.

blauer Himmel

Foto: Michaela Wuggazer

Heute hören wir ein besonders schönes Stück aus der Bibel. Es steht im Buch der Sprichwörter im achten Kapitel in den Versen 22 bis 31. Es ist wie ein Gedicht.

Vielleicht magst du es auch ganz lesen. Hier sind der Anfang und der Schluss.

Mir gefällt es, dass die Weisheit Gottes spielt und daraus ganz viel entsteht.

Ich wünsche uns, dass wir diese freudige Weisheit Gottes unter uns Menschen öfter erleben.

So spricht die Weisheit Gottes:

Gott hat mich geschaffen als Anfang seines Weges,

vor seinen Werken in der Urzeit;

in frühester Zeit wurde ich gebildet, am Anfang, beim Ursprung der Erde.

Als er die Fundamente der Erde abmaß, da war ich als geliebtes Kind bei ihm.

Ich war seine Freude Tag für Tag und spielte vor ihm allezeit.

Ich spielte auf seinem Erdenrund

und meine Freude war es,

bei den Menschen zu sein.

Zum Download: ABENTEUER AM SONNTAG 12. Juni 22 Dreifaltigkeitssonntag C

Text und Fotos : Michaela Wuggazer