Als ich diese Libelle entdeckte, bin ich ganz vorsichtig näher an sie herangegangen.

Foto: Michaela Wuggazer

Sie blieb ruhig sitzen und ich konnte ein Foto machen. Siehst du die zarten Flügel? Sie sind durchsichtig. Man braucht viel Geduld, wenn man Libellen beobachten will. Sie sind sehr schnell und lassen sich meistens nur kurz nieder. Bei dieser ist der Körper rot. So kann man sie gut erkennen. Es gibt auch welche mit leuchtend blauen Flügeln. Viele sind allerdings gut getarnt und es ist schwierig sie zu entdecken.
Oft siehst du sie nur, wenn sie sich bewegen.

Wenn man genau schaut, dann entdeckt man auch andere Tiere. Auf dem Foto unten ist eine Blindschleiche. Sie lag ganz starr mitten auf dem Weg. Vor einigen Wochen hatte ich eine entdeckt, die überfahren worden war. Lebte diese noch? Ich stupste sie vorsichtig hinter dem Kopf an. Da schlängelte sie sich blitzschnell in Richtung Wegrand. Blindschleichen sollte man nie an ihrem hinteren Ende anfassen. Denn sie haben mehrere Stellen, an denen sie ihren Schwanz abwerfen können. So können sie manchmal den Tieren entkommen, die sie fressen wollen. Und davon gibt es viele.

Foto: Michaela Wuggazer

Ihr lateinischer Name – anguis fragilis – heißt „zerbrechliche Schlange“. Dabei ist die Blindschleiche gar keine Schlange, auch wenn sie auf den ersten Blick so aussieht. Sie ist mit den Eidechsen verwandt. Deshalb kann sie den Schwanz abwerfen, um sich zu retten. Eine Schlange kann das nicht.

Eine Blindschleiche ist auch nicht blind. Das „blind“ kommt von „blenden“. Ihre glatten Schuppen bilden eine glänzende Haut. Sie wärmen sich gerne mitten auf Wegen. Dort werden sie dann manchmal überfahren, weil Radfahrer die unbewegliche Blindschleiche nicht erkennen.

Foto: Michaela Wuggazer

Im Buch des Propheten Jesaja (Kapitel 35, Verse 4-7) hören wir heute:

Sagt den Verzagten: Seid stark, fürchtet euch nicht! Seht, euer Gott! …
Dann werden die Augen der Blinden aufgetan und die Ohren der Tauben werden geöffnet. Dann springt der Lahme wie ein Hirsch und die Zunge des Stummen frohlockt.

Im Markus-Evangelium wird erzählt, dass Jesus einen Menschen heilt, der taub war und stammelte (Kapitel 7, Verse 31-37) und er sagt zu ihm:

Éffata! – das heißt: Öffne dich! Sogleich öffneten sich seine Ohren, seine Zunge wurde von ihrer Fessel befreit und er konnte richtig reden.

Stellt euch vor, Jesus sagt das zu uns: Éffata! – Öffne dich!

Vieles sehen wir nicht und hören wir nicht. Manchmal sind wir wie gelähmt und bleiben stumm.

Schau dich um, wenn du das nächste Mal nach draußen gehst. Du musst nicht weit gehen. Schau auf den Boden, bücke dich. Was entdeckst du? Schau in den Himmel und in die Gräser. Was entdeckst du?

Bleib stehen und lausche! Was hörst du? Vögel? Heuschrecken? Das Rauschen des Windes in den Blättern?

Probiere aus, wie es sich anfühlt zu hüpfen, zu springen.

Und vielleicht singst du sogar ein Jubellied.

Zum Download: ABENTEUER AM SONNTAG 08. September 24  23. Sonntag im Jahreskreis 

Lektionar 2018 ff. © staeko.net
Text und Fotos: Michaela Wuggazer
Diözese Augsburg, Fachbereich Gemeindekatechese, www.pastorale-grunddienste.de

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