Was hat ein altes Radio mit meinem Spaziergang im Donau-Moos zu tun?
Wenn ich früher am Radio meiner Urgroßeltern versuchte einen Mittelwellensender einzustellen, dann gab es so ein typisches Quietschen bis ein Sender klar zu hören war. Dieses Quietschen höre ich immer wieder in diesen Wochen im Donau-Moos.
Bei einer Führung habe ich gelernt, dass der große Brauchvogel dieses Geräusch macht. Es gibt ihn nicht so oft. Wenn ich jetzt diesen Klang höre, dann schaue ich gleich nach oben.
Hier kannst du die Stimme des großen Brauchvogels hören und etwas über ihn nachlesen, wenn du willst. Der Große Brachvogel – NABU
Ich kenne inzwischen einige Vögel an ihren Stimmen. Das ist gut, wenn man die Vögel hören, aber nicht genau sehen kann. Mitreden kann ich noch nicht so richtig. Ich übe fleißig, ihre Rufe nachzuahmen. Das macht Spaß.
Vielleicht magst du es ja mal probieren? Einmal habe ich mit einem Rotkehlchen um die Wette gesungen. Das Rotkehlchen hat länger durchgehalten. Mir ging nach einer Weile die Luft aus.
Noch ausdauernder ist die Lerche. Die Männchen jubilieren im Aufsteigen und können bis 15 Minuten ihren Gesang in den Himmel schmettern. Das beeindruckt mich jedes Mal.
Vielleicht probierst du beim nächsten Spaziergang einmal aus, wie viele Vögel du hören kannst.
Bleib still stehen und höre gut hin. Du kannst mit einer Minute anfangen. Vielleicht magst du auch mal fünf Minuten zuhören. Mir tut es immer sehr gut einfach den Vögeln zuzuhören. Wenn du übst, dann erkennst du immer mehr Stimmen. Die Amsel singt besonders melodisch.
Auch Menschen kann man an ihren Stimmen erkennen. Manchmal werde ich am Telefon mit meiner Schwester verwechselt.
Wen kennst du an der Stimme?
Bei manchen Menschen kann ich an der Stimme erkennen in welcher Stimmung sie sind. Das kannst du sicher auch. Menschen hören sich anders an, wenn sie sich freuen, oder wenn sie ärgerlich sind.
Im Johannesevangelium sagt Jesus, dass er wie ein guter Hirte ist, der seine Schafe kennt und dass die Schafe seine Stimme kennen und auf ihn hören. (Du findest die Worte im zehnten Kapitel in den Versen 27 bis 30.)
Meine Schafe hören auf meine Stimme.
Ich kenne sie und sie folgen mir.
Ich gebe ihnen ewiges Leben.
Sie werden niemals zugrunde gehen
und niemand wird sie meiner Hand entreißen.
Mein Vater, der sie mir gab,
ist größer als alle
und niemand kann sie der Hand meines Vaters entreißen.
Ich und der Vater sind eins.
Es ist gar nicht so einfach, sich vorzustellen, wie das geht.
Wie hören wir Jesus?
Ich höre etwas von Jesus, wenn ich die Lerche höre. Mit der Lerche sagt Jesus zu mir:
Bleib nicht am Boden. Schwing dich in den Himmel. Das Leben gibt dir viel mehr Platz als du jetzt siehst. Trau dich!
Ich höre etwas von Jesus, wenn ich beleidigt bin über etwas, was meine Schwester gemacht hat. Dann höre ich, wie er sagt: Ihr habt euch doch lieb, oder nicht? Lass deinen Ärger los, sonst bist du in ihm gefangen und deine Schwester mit dir. Geh hin und sag: Lass uns wieder gut sein.
Und ich höre im heutigen Abschnitt des Evangeliums, dass Jesus sagt:
Bei mir bist du gut aufgehoben. Ich kenne dich und ich passe auf dich auf.
Ich passe auf alle auf, die mit mir gehen.
Du bist in Gottes Hand aufgehoben. Alle sind in Gottes Hand aufgehoben.
Das Leben bei Gott ist stärker als der Tod.
Zum Download: ABENTEUER AM SONNTAG 08. Mai 22 4. Sonntag der Osterzeit
Text und Fotos: Michaela Wuggazer