Kannst du den Weg auf dem Foto sehen?
Zurzeit wächst alles so schnell, dass der Weg ganz grün ist. Du erkennst ihn noch an den Reifenspuren, weil dort kein Löwenzahn wächst. Manche werden angelegt und es gibt Zeichen, die uns helfen, die richtige Abbiegung zu finden. Andere Wege entstehen, weil Menschen oder Tiere oft genug an der gleichen Stelle entlanggehen und aus diesen Spuren dann ein Weg entsteht.
Im Evangelium nach Johannes lesen wir heute im 14. Kapitel (Verse 1- 12)
wie Jesus seinen Jüngern zum Abschied Mut macht. Er sagt, dass er ihnen vorausgeht, um einen Platz für sie vorzubereiten. Und dann sagt er:
Und wohin ich gehe – den Weg dorthin kennt ihr. Thomas sagte zu ihm:
Herr, wir wissen nicht, wohin du gehst. Wie können wir dann den Weg kennen? Jesus sagte zu ihm: Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben;
Ich frage mich, was für ein Weg Jesus ist. Ein gut beschilderter Weg? Einer, der so grün ist, dass man ihn übersehen kann? Ein Weg, der aus den Spuren von denen besteht, die Jesus nachfolgen?
Vielleicht magst du einmal unterschiedliche Wege ausprobieren?
Du kannst selbst entscheiden, wieviel Abenteuer du haben möchtest. Am besten geht ihr gemeinsam mit Erwachsenen. Ihr könnt euch einen Weg vornehmen, den ihr auf einer Karte aussucht. Am besten ist einer, den ihr noch nicht kennt. Wie gut ist der Weg ausgezeichnet? Gibt es Wegabschnitte, wo ihr überlegen müsst, wie es weitergeht? Was entdeckt ihr auf dem Weg?
Oder ihr könnt in eine Gegend gehen, die ihr noch nicht so gut kennt. Das kann man auch in der Stadt machen. Meistens gehen wir immer die gleichen Wege. Es ist spannend, wenn man einmal woanders entlanggeht. Was entdeckt ihr auf dem Weg? Was lockt euch weiter? Wo kommt ihr an?
Jesus sagt: Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben;
Weg, Wahrheit und Leben stehen hier verbunden miteinander. Ein wichtiger Hinweis für diesen Jesus-Weg ist das Leben. Jesus will, dass die Seinen Leben in Fülle haben.
Ein Zeichen, dass wir auf dem richtigen Weg sind, ist, wenn wir immer lebendiger werden und um uns das Leben reicher wird. Leben ändert sich ständig.
Das kannst du gut am Löwenzahn sehen. Er blüht jetzt sehr üppig. Und er entwickelt sich schnell. Du kannst gleichzeitig die Blüten sehen, die wie lauter kleine Sonnen strahlen, und die großen Samenkugeln, die Pusteblumen. Und wenn du genau hinschaust, dann siehst du auch das Entwicklungsstadium dazwischen. Es sieht meist etwas schäbig aus. Vielleicht überlegt ihr euch, was gerade so richtig leuchtend ist in eurem Leben? Wo strahlt mein Leben wie eine Sonne? Wenn mich jemand anlächelt? Wenn meine Katze sich streicheln lässt? Wenn ich mich der Sonne entgegenstrecken kann? Wo sieht mein Leben nicht so schön aus? Was wandelt sich gerade? Bereite ich mich auf eine Prüfung vor? Zieht ein Freund weg?
Verschlossen in einer grünen Schutzhülle verwandeln sich die leuchtend gelben Blüten in die kleinen braunen Samen mit ihren Fallschirmen. Ein bisschen Wind reicht und sie segeln davon. So kann sich der Löwenzahn wunderbar ausbreiten. Wo geht von mir neues Leben aus? Was passiert, wenn ich andere anlächle? Oder jemandem helfe? Etwas singe oder erzähle? Jemanden besuche?
So rasch, wie sich der Löwenzahn ausbreitet, haben sich auch die ersten Christen-gemeinden ausgebreitet. Sie erzählten von Jesus und hielten zusammen. Sie teilten, was sie hatten und halfen anderen. Sie erzählten, wie Gott alle Menschen liebt.
Im ersten Petrusbrief, Kapitel 2, Verse 4 bis 9 hören wir heute:
Ihr aber seid ein auserwähltes Geschlecht, eine königliche Priesterschaft, ein heiliger Stamm, ein Volk, das sein besonderes Eigentum wurde, damit ihr die großen Taten dessen verkündet, der euch aus der Finsternis in sein wunderbares Licht gerufen hat.
Zum Download: ABENTEUER AM SONNTAG 07. Mai 23 5. Sonntag der Osterzeit
Lektionar 2018 ff. © staeko.net
Text und Fotos: Michaela Wuggazer
Diözese Augsburg, Abteilung Pastorale Grunddienste und Sakramentenpastoral, www.pastorale-grunddienste.de