Weil es so heiß war, bin ich diesmal lieber in den Wald.

Wegwarte

Foto: Michaela Wuggazer

Freut euch mit Jerusalem und jauchzt in ihr alle, die ihr sie liebt! …
Siehe, wie einen Strom leite ich den Frieden zu ihr und die Herrlichkeit der Nationen wie einen rauschenden Bach, auf dass ihr trinken könnt.
(Jesaja 66,10-14)

Ganz am Beginn meines Weges in den Wald entdeckte ich im frischen Grün die leuchtenden Blüten der Wegwarte. Da wurde ich gleich fröhlich. Und die Blüten ließen mich an Himmel denken und an Wasser. So beschloss ich meine Pläne zu ändern und als Ziel zum Sulzhau-Brünnele zu gehen, das ich aus meiner Kindheit kenne.

Ich beschloss den einfachsten Weg zu nehmen. Aber dann lag die Forststraße in voller Sonne. Mhm. Dazu hatte ich keine Lust. Ich war gut gegen Zecken eingesprüht und wählte einen Waldweg, der seit dem Frühjahr nicht mehr von den Holzfahrzeugen benutzt worden war. Niemand hatte ihn gemäht. Viele Pflanzen wuchsen auf dem Weg. Ich ging erst am Rand. Dann sah ich den Pfad, den Rehe im hohen Gras getreten hatten. Nach einiger Zeit, kam ich wieder auf eine Forststraße. Aber es war nicht die Stelle, die ich in Erinnerung hatte. Ich sah eine Bezeichnung und erinnerte mich an sie. Aber leider erinnerte ich mich nicht daran, ob ich links oder rechts abbiegen sollte. Oder lieber doch geradeaus gehen?

Ich ging ein Stück und dann sah ich, dass ich schon fast aus dem Wald herausgekommen war. Ich lief das kurze Stück, um mich zu verge-wissern. Ja, das war der Rand von Bergenweiler. Ich musste wieder in den Wald hinein auf einer anderen Forststraße.

Forststraße                                         Kreuzung Waldweg                                         Hinweisschild

Und dann sah ich die hohen Bäume und den Rest gelber Blüten an einem Ginsterbusch. Ich habe sie für dich eingekreist.

Sie waren wichtig für mich.

Ich erinnerte mich an sie. Ich wusste, dass ich hier schon einmal falsch gelaufen war.
Dies war nicht der richtige Weg.
Ich musste weg von der Straße und einen Waldweg finden.

Ginsterstrauch

Foto: Michaela Wuggazer

Hochsitz

Und dann sah ich den Hochsitz! Ja! Jetzt nur noch 30 Meter und dann ist das Brünnele auf der linken Seite. Und es war auch alles schön gemäht. Der Weg war gerichtet.

Ich freute mich. Wiedergefunden!

Das Wasser floss schnell und es war schön kalt. Und sehr viele Schmet-terlinge saßen am Wasser, das aus dem Brunnen in den Wald floss.

Quelle

Foto: Michaela Wuggazer

Die Quelle ist kein rauschender Strom. Aber sie fließt immer. Im Sommer und im Winter. Ich wurde ganz still. Alle Anspannung war weg. Ich wurde ruhig. Jetzt konnte ich auf die Vogelstimmen hören und mich an den Schmetterlingen freuen. Alles war friedlich.

Jetzt war die Freude vom Anfang meines Weges wieder da. Ich dachte nach. Was hatte mir geholfen, den Weg zu finden? Die Wege und Straßen, die andere gemacht hatten. Meine Erinnerung an frühere Spaziergänge. Und vor allem die Erinnerung an das, was ich schon mal falsch gemacht hatte. Jesus schickt seine Jünger los, dass sie üben, die Botschaft Gottes zu verkünden. Er schickt sie zu zweit. Er gibt ihnen Regeln. (Lukas 10,1-9)

Wenn ihr in ein Haus kommt, so sagt als Erstes: Friede diesem Haus!
Und wenn dort ein Sohn des Friedens wohnt, wird euer Friede auf ihm ruhen;
andernfalls wird er zu euch zurückkehren.
Bleibt in diesem Haus, esst und trinkt, was man euch anbietet …
Zieht nicht von einem Haus in ein anderes! …
Heilt die Kranken, die dort sind, und sagt ihnen:
Das Reich Gottes ist euch nahe!

Zum Download: ABENTEUER AM SONNTAG 03. Juli 22 14. Sonntag im Jahreskreis

Text und Fotos : Michaela Wuggazer