Das Wetter ist sehr wechselhaft. Ich hatte Glück.

große Wolken am blauen Himmel

Foto: Michaela Wuggazer

In der Zeit, in der ich unterwegs war, regnete es nicht. Die Wolken waren prachtvoll! Ständig veränderten sie sich. Einige waren richtig dunkel. Aus ihnen wuchsen dann wieder schneeweiße Wolken heraus. Und ein bisschen strahlend blauer Himmel war auch zu sehen. Ich bin den Feldweg gegangen, bei dem man weit sehen kann. So konnte ich das Wolkenschauspiel gut genießen. Wenn ich auf die Felder schaute, dann wurde ich nachdenklich. Viele Getreidefelder waren schon abgeerntet. Manche sogar schon umgepflügt. Der Mais scheint gut zu wachsen. Er braucht viel Wasser.
Aber was ist, wo das Getreide noch steht? Es kann nur geerntet werden, wenn es trocken ist. Aber die Regenpausen sind kaum lang genug. Ich sehe es an den Wegen. Siehst du die Pfützen mit den Hundespuren? Ich habe mich erkundigt. Ein Bauer sagte, dass es beim Weizen auf die nächsten zwei, drei Wochen ankommt. Wenn es weiter regnet, kann der Weizen nicht mehr für Mehl verwendet werden, sondern nur noch für Tierfutter.

schlammiger Feldweg mit Pfütze

Foto: Michaela Wuggazer

Gerste wurde schon Ende Juni, Anfang Juli geerntet. Diese Ernte war gut. Vielleicht gleicht sie den Verlust am Weizen wieder aus?
Es ist nicht so einfach für alle, die etwas anbauen. Sie sind abhängig vom Wetter. Da kann man verstehen, wenn sich einer riesig freut
über eine ungewöhnlich gute Ernte.

Bauer mäht Feld

Foto: Melanie Geh

In der Geschichte von heute, im Lukas-Evangelium, Kapitel 12, Verse 13-21, erzählt Jesus eine Beispielgeschichte von einem Bauern mit einer
Superernte. Der Bauer plant, seine alten Scheunen abzureißen und will größere Scheunen bauen, damit er alles für sich behalten kann.
In der Geschichte sagt er:

Seele, nun hast du einen großen Vorrat, der für viele Jahre reicht. Ruh dich aus, iss und trink und freue dich!
Da sprach Gott zu ihm: Du Narr! Noch in dieser Nacht wird man dein Leben von dir zurückfordern.
Wem wird dann das gehören, was du angehäuft hast?

So geht es einem, der nur für sich selbst Schätze sammelt, aber bei Gott nicht reich ist.

Nachdenklich gehe ich durch die Felder. Der Bauer, der erntet, weiß nicht, ob er genug verdient. Weltweit wird Getreide in großem Stil zurückgehalten. Mit den Preisen wird gespielt. Die Menschen, die hungrig sind, wissen nicht, ob dieses Getreide bei ihnen ankommen wird.
Die Blumen sind da ganz anders. Sie öffnen sich und geben her, was sie haben. Die Bienen und Schmetterlinge kommen und saugen auf, was da ist.
Das können wir auch! Oft erlebe ich, dass eine Nachbarin sagt: Ich habe gerade so viele Zucchini. Mögt ihr welche? Oder in der Arbeit bringt eine Kollegin Quitten einer Freundin mit und gibt allen ab, die davon wollen.
Ja, ich glaube, wir Menschen können großzügig von unserem Überfluss abgeben. Und das macht viel mehr Freude als alles für sich zu behalten.
Vielleicht schaust du in den Ferien mal deine Sachen durch. Was kannst du abgeben? Was mit anderen teilen. Ich habe es schon ausprobiert.
Es macht Freude.

Abenteuer am Sonntag 03. August 25 18. Sonntag im Jahreskreis

Lektionar 2018 ff. © staeko.net
Text: Michaela Wuggazer; Fotos: Melanie Geh und Michaela Wuggazer
Diözese Augsburg, Fachbereich Gemeindekatechese, www.pastorale-grunddienste.de
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