Ich bin wieder an der Brenz entlang.
Diesmal sind mir vor allem die riesigen Stämme von sehr alten Bäumen aufgefallen. Wenn ihr genau hinschaut, könnt ihr rote Zahlen auf den Stämmen entdecken. Ich hatte kein Metermaß dabei, aber ich vermute, es sind die Durchmesser der Baumstämme in Zentimetern. Eichen und Linden wachsen langsam. Bei ihnen sagt man, dass ein Stammdurchmesser von einem Meter auf ein Baumalter von ungefähr 150 Jahre hinweist. Man könnte auch Jahresringe zählen. Aber dazu ist das Foto nicht deutlich genug. Vielleicht entdeckt ihr gefällte Bäume auf euren Spazierwegen und könnt die Jahresringe zählen?
Diese Bäume sind alle deutlich älter als ich. Ich denke darüber nach, was sie alles erlebt haben. Wie war der Weg vor 100 oder 150 Jahren?
Vielleicht nimmst du ein Blatt und zeichnest dein Leben ein mit Jahresringen. In die Mitte machst du einen Punkt für deine Geburt. Dann zeichnest du einen ersten Ring. Er steht für dein erstes Lebensjahr. Da wirst du dich nicht erinnern können, auch nicht beim zweiten oder dritten Ring nicht. Aber vielleicht kannst du ja jemanden fragen, wie das war in deinen ersten Jahren.
Es ist spannend, wenn andere etwas über dich sagen können aus einer Zeit, wo du dich an nichts oder nur an wenig erinnern kannst. Für die späteren Jahre kann es dann allerdings passieren, dass ihr euch unterschiedlich erinnert. Du erinnerst dich vielleicht an eine Bergtour ganz anders wie dein kleiner Bruder oder
deine Oma. Wichtig ist es dann, sich nicht zu streiten. Staune einfach, wie unterschiedlich Erinnerung sein kann.
Auf diesen Sonntag fällt ein Fest, an dem das Licht im Mittelpunkt steht. Es ist das Fest Mariä Lichtmess. Es ist immer am zweiten Februar. Das fällt dieses Jahr auf einen Sonntag. An Lichtmess werden alle Kerzen gesegnet, die man in diesem Jahr in der Kirche verwendet. Viele segnen auch die Kerzen der Kinder, die dieses Jahr die Erstkommunion feiern. Manche laden auch alle Kinder ein, ihre eigenen Taufkerzen mitzubringen und anzuzünden.
Wir lesen eine Geschichte aus dem Lukas-Evangelium. Du findest die ganze Geschichte im Kapitel 2, Verse 22 bis 40
Als Jesus von seinen Eltern in den Tempel gebracht wird, um ihn Gott vorzustellen, sind da zwei sehr alte Leute, die auf den Retter von Gott warten, auf das strahlende Licht Gottes: Simeon und Hanna. Beide erzählen sie den Eltern und den Menschen im Tempel über dieses Kind.
Und siehe, in Jerusalem lebte ein Mann namens Símeon.
Dieser Mann war gerecht und fromm und wartete auf den Trost Israels, und der Heilige Geist ruhte auf ihm. Er wurde vom Geist in den Tempel geführt.
Simeon geht auf die kleine Familie zu und nimmt das Jesuskind in seine Arme. Er sieht im Jesuskind das Licht Gottes. Simeon sagt, dass Jesus in seinem Leben viele zum Strahlen bringt und andere zeigen ihre dunkle Seite. Ein bisschen so, wie auf dem Foto oben von Kieseln am Strand. Ein Teil der Kiesel strahlt auf. Ein Teil ist im Schatten. Auch Hanna erzählt allen von Jesus und lobt Gott und freut sich.
Unten habe ich euch ein Foto mit Abendlicht, weil das Loblied des Simeon bis heute im Abendgebet der Kirche ist.
ABENTEUER AM SONNTAG 02. Februar 25 Lichtmess
Lektionar 2018 ff. © staeko.net
Text und Fotos: Michaela Wuggazer
Diözese Augsburg, Fachbereich Gemeindekatechese, www.pastorale-grunddienste.de
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