Bei meinem Spaziergang im Donaumoos entdeckte ich diesmal Weidenbüsche, die ungewöhnliche Kätzchen hatten.

Weidenkätzchen geschlossen

Foto: Michaela Wuggazer

Nicht silbrig, sondern eher schwarz und mit etwas Rotem. Aus der Ferne dachte ich: Da stimmt etwas nicht. Da sind Raupen oder Läuse an der Weide. Und ich hielt Abstand. Dann wurde ich doch neugierig und ging näher. Und da sah ich, dass keine Insekten an der Weide sind. Diese Sorte Weide ist einfach anders. Das Rote sind die geschlossenen Staubgefäße. Sie werden gelb. Und dann wird dieses Weidenkätzchen immer länger, bis es so lang ist wie meine Finger. Ich habe mir viel Zeit genommen und bin zweimal hin. Es war spannend, es genau zu beobachten.

Weidenkätzchen beginnt zu blühen

Foto: Michaela Wuggazer

Sie heißt Schwarzkätzchenweide. Vielleicht findest du auch eine in deiner Nähe.
Früher benutzte man Zweige mit Weidenkätzchen für Palmsonntag. Jetzt sind sie in der Natur geschützt, weil die Weidenkätzchen wichtige Nahrung für Bienen und andere Insekten im Frühjahr sind. Du kannst welche aus dem eigenen Garten nehmen, wenn du nicht zu viele nimmst. Du kannst aber auch grüne Zweige nehmen und mit bunten Bändern oder ausgeblasenen Eiern, die du bemalst, schmücken.

blühendes Weidenkätzchen

Foto: Michaela Wuggazer

Diese geschmückten Büschel nehmen wir am Palmsonntag in die Kirche mit. Der Palmsonntag ist besonders. Es gibt zu Beginn eine Prozession. Manchmal wird eine Jesus-Figur auf einem Esel mitgetragen. Es soll uns erinnern, wie Jesus in Jerusalem eingezogen ist. Du findest die Geschichte im Matthäus-Evangelium Kapitel 21, Verse 1-11.
Viele Menschen breiteten ihre Kleider auf dem Weg aus, andere schnitten Zweige von den Bäumen und streuten sie auf den Weg.
Die Leute aber, die vor ihm hergingen und die ihm nachfolgten, riefen:
Hosanna dem Sohn Davids!
Gesegnet sei er,
der kommt im Namen des Herrn.
Hosanna in der Höhe!

Sturmbild am See

Foto: Michaela Wuggazer

Es braut sich etwas zusammen! Ich stand am Schurrsee und konnte miterleben, wie ein Gewitter kam. Die Sonne war da und gleichzeitig wurden die Wolken immer dunkler. Und dann donnerte es. Und wieder Donner und wieder. Zuerst fand ich es aufregend und spannend. Dann kam die Angst. Ich habe schon einmal erlebt, wie ein Blitz in der Nähe eines Sees eingeschlagen hat. Also bin ich rasch weggelaufen.

Am Palmsonntag braut sich auch etwas zusammen. Wir hören nicht nur davon, wie Jesus in Jerusalem einzieht. Wir hören die ganze Geschichte. Du findest sie im Matthäus-Evangelium (26,14-27,66).
Wir hören wie Jesus zum letzten Mal mit seinen Jüngern ein besonderes Essen hat, das Paschamahl. Wir hören wie Petrus verspricht, dass er immer zu Jesus halten wird. Wir hören, dass Jesus Angst hat und in der Nacht im Garten betet. Wir hören wie einer seiner Freunde ihn verrät und Jesus gefangen genommen wird. Dann wird Jesus lange verhört. Petrus will zuhören und geht in den Hof. Aber als Leute ihn ansprechen, dass er doch auch zu Jesus gehört, hat er Angst und sagt:

Ich kenne den Menschen nicht. Gleich darauf krähte ein Hahn und Petrus erinnerte sich an das Wort, das Jesus gesagt hatte: Ehe der Hahn kräht, wirst du mich dreimal verleugnen. Und er ging hinaus und weinte bitterlich.

Wie bei einem Gewitter ist es auch in dieser langen Geschichte. Es sind viele Spannungen da. Es gibt schnelle Veränderungen. Sonne und finstere Wolken wechseln schnell. Jesus stirbt am Kreuz und die Erde bebt, erzählt Matthäus.

Als der Hauptmann und die Männer, die mit ihm zusammen Jesus bewachten,
das Erdbeben bemerkten und sahen, was geschah, erschraken sie sehr und sagten: Wahrhaftig, Gottes Sohn war dieser!

Zum Download: ABENTEUER AM SONNTAG 02. April 23 Palmsonntag

Lektionar 2018 ff. © staeko.net
Text und Fotos: Michaela Wuggazer
Diözese Augsburg, Abteilung Pastorale Grunddienste und Sakramentenpastoral, www.pastorale-grunddienste.de