Ein richtiges Wolkenmeer zeigte sich am Himmel bei meinem letzten Spaziergang.

Maisfeld Wolken

Foto: Michaela Wuggazer

Und mit dem Wind im Maisfeld gab es sogar „Meeresrauschen“. Die Sonne ließ die Blätter leuchten. Ein schöner Herbsttag. Dieses Maisfeld ist eines der wenigen, das noch nicht abgeerntet ist. Dann warten nur noch Äpfel, Birnen, Zwetschgen und Quitten in den Streuobstwiesen darauf geerntet zu werden.

Buckecker

Foto: Michaela Wuggazer

Aber es gibt natürlich auch einiges im Wald zu ernten.

Ich hatte mich schon auf die Bucheckern gefreut. Das sind die kleinen kantigen Nüsschen der Buche. Im Sommer hatte ich an vielen Buchen beobachtet, dass sie besonders viele der stachligen Früchtchen angesetzt hatten. Aber jetzt bleiben viele der stachligen Behälter geschlossen. Einige waren offen, aber die Nüsschen waren nicht prall, sondern ganz dünn. Es hatte nicht genug geregnet in der Zeit, in der Nüsse heranwachsen und viele Nährstoffe sammeln.

Diese machen die Bucheckern zu einer wichtigen Nahrung für Igel und Eichhörnchen und Wildschwein. Und wenn die Nüsschen mager sind, dann hungern auch die Tiere.

vertrocknete Brombeeren

Foto: Michaela Wuggazer

Ähnlich war es auch mit den Brombeeren. Im Frühsommer blühten sie überall und es zeigten sich viele Beeren. Aber auch für sie war zu wenig Regen im Sommer. Wenn du genau hinschaust, dann siehst du, dass die meisten Beeren vertrocknet sind bevor sie ausreifen konnten. Einzelne Beeren sind schön groß. Sie sind noch rot und nicht reif. Sie kommen von Blüten, die erst im Spätsommer aufgegangen sind. Diese späten Beeren werden noch reif werden, wenn es jetzt genug Regen und Sonne gibt.

Manchmal ist es so in der Natur. Da sieht es im Frühjahr oder Sommer sehr verheißungsvoll aus und alle freuen sich auf eine reiche Ernte. Manchmal gehen diese Hoffnungen in Erfüllung. Manchmal nicht. Pflanzen brauchen Regen und Sonne zur rechten Zeit, um reife Früchte zu entwickeln.
Manche Pflanzen blühen noch ein zweites Mal und haben dann noch eine Chance, wenigstens einige Früchte zu entwickeln. So wie ihr es bei den Brombeeren sehen könnt. Hier ist zumindest eine neue Beere.

In der Geschichte, die wir diesen Sonntag aus dem Matthäus-Evangelium hören, geht es auch um das, was jemand erwarten kann und das, was dann wirklich passiert. Ihr findet die Geschichte im Kapitel 21 in den Versen 28 bis 32.
Jesus sagt zu seinen Zuhörern:

Was meint ihr?
Ein Mann hatte zwei Söhne. Er ging zum ersten und sagte:
Mein Kind, geh und arbeite heute im Weinberg!
Er antwortete: Ich will nicht.
Später aber reute es ihn und er ging hinaus.
Da wandte er sich an den zweiten und sagte zu ihm dasselbe.
Dieser antwortete: Ja, Herr –
und ging nicht hin.
Wer von den beiden hat den Willen seines Vaters erfüllt?

Was meint ihr?
Die Zuhörer von Jesus meinen, der erste Sohn hat den Willen des Vaters erfüllt. Er hat zwar zuerst Nein gesagt, aber dann ist er doch zum Arbeiten in den Weinberg. Der zweite hat zwar gesagt: Ja, ich mache es. Aber er hat es nicht gemacht.
Kennst du das?
Du sagst, „Ja, ich mache das.“ – „Ja, ich räume auf.“ – „Ja, ich komme zum Training.“ „Ja, …“ Und dann machst du doch nicht, was du versprochen hast?
Oder jemand sagt: „Komm doch heute Nachmittag.“ Und du sagst „Nein!“ Und dann tut es dir leid. Und du gehst doch?
Jesus sagt, dass zählt, was man tut. Und er sagt, dass manchmal, diejenigen, von denen man es gar nicht erwartet, das tun, was Gott will. Und diejenigen, die sagen: „Mir ist Gott wichtig!“, die ermahnt Jesus, dass sie auch so leben sollen.
Was meint ihr?

Zum Download: ABENTEUER AM SONNTAG 01. Oktober 23 26. Sonntag A

Lektionar 2018 ff. © staeko.net
Text und Fotos: Michaela Wuggazer
Diözese Augsburg, Pastorale Grunddienste und Sakramentenpastoral, www.pastorale-grunddienste.de