Ich mag diese Hütte. Jetzt im Herbst ist ihr bemoostes Dach voller bunter Blätter.

Hütte Haus mit bemoostem Dach im Wald mit Wege

Foto: Michaela Wuggazer

Ich mag diese Hütte. Jetzt im Herbst ist ihr bemoostes Dach voller bunter Blätter. Ich sitze gerne auf der kleinen Holzbank. Man hat einen schönen Ausblick. Die Temperatur war erträglich. Der Himmel war leider grau geblieben. Die Sonne nur als heller Fleck hinter der dichten Wolkendecke zu erkennen. Und dann kam sie durch!
Unglaublich, wie dann das bunte Laub strahlt, und das Gras grün leuchtet. Ihr könnt es auf dem Foto unten sehen. Man konnte auch die Wärme fühlen, wo die Sonnenstrahlen auf Gesicht und Arme fielen. Ein schönes, ein behagliches Gefühl. Die Blätter wirken plötzlich wie Edelsteine und Gold. Ein Windstoß wirbelte viele der goldenen Blätter durch die Luft. Wie im Märchen. Ich liebe diese Zeit.

Vielleicht habt ihr Lust, nach den Blättern zu greifen? Wer kann ein Blatt aus der Luft fangen, bevor es am Boden ist? Das ist gar nicht so einfach. Die Flugbahn eines Blattes ist unberechenbar. Macht es nur, wo ihr ebenen Boden habt und nicht stolpern könnt. Und passt auf, dass ihr nicht Autos oder Radfahrern in die Quere kommt.

Es macht Spaß. Das Blatt, das man endlich erwischt aus der Luft ist etwas Besonderes. Auch wenn es aus der Nähe betrachtet braune Flecken und kleine Löcher hat.

bunte Blätter orange rot braun im GrasFoto: Michaela Wuggazer

Als die Sonne wieder hinter den Wolken verschwand, gingen wir weiter. Diesen Bovist haben wir noch entdeckt. Ich mag diese Staubpilze.
Sie sehen aus wie von einem fremden Planeten.

weißer Pilz mit Stacheln Bovist

Foto: Michaela Wuggazer

Das Schöne in der Natur ist, dass alles nebeneinander seine eigene Schönheit und Bedeutung hat. Wir Menschen tun uns oft schwer, ohne Vergleich zu anderen einfach da zu sein und andere da sein zu lassen. So wie sie sind.

Im Lukas-Evangelium, Kapitel 18, Verse 9 bis 14 ermahnt Jesus einige, die sehr von sich überzeugt waren und andere verachteten. Er erzählt ein Beispiel:

Zwei Männer gingen zum Tempel hinauf, um zu beten; der eine war ein Pharisäer, der andere ein Zöllner.
Der Pharisäer stellte sich hin und sprach bei
sich dieses Gebet: Gott, ich danke dir, dass ich nicht wie die anderen
Menschen bin, die Räuber, Betrüger, Ehebrecher oder auch wie dieser Zöllner dort.
Ich faste zweimal in der Woche und gebe den zehnten Teil meines ganzen
Einkommens.

Glaubt ihr, dass Jesus gut findet, wie sich der Pharisäer präsentiert? Ihr könnt die Geschichte nachlesen. Kennst du Menschen, die sich so herausheben?
Kennst du Menschen, die einfach alle in ihrer Verschiedenheit annehmen und wissen, dass Gott uns alle liebt?
Bei den Wacholderbeeren sind manche schon blau und reif. Die anderen sind grün. Sie brauchen noch ein Jahr. Manche Menschen brauchen auch noch Zeit zum Reifen.

reife und unreife Wacholderbeeren Zweig

Foto: Michaela Wuggazer

ABENTEUER AM SONNTAG 26. Oktober 25 30. Sonntag im Jahreskreis

Lektionar 2018 ff. © staeko.net
Text und Fotos: Michaela Wuggazer
Diözese Augsburg, Abteilung Pastorale Grunddienste und Sakramentenpastoral, www.pastorale-grunddienste.de
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