Diesmal war die Wacholderheide mein Ziel.

Wacholderbeeren Hagebutte Silberdistel

Zuerst ging ich zum Dexelberg. Dort fand ich Wacholder in Hülle und Fülle. Die Früchte brauchen zwei Jahre zum Reifen. Man muss geduldig sein. Und wenn du welche pflücken willst, musst du noch mehr Geduld haben und sehr vorsichtig sein. Die Blättchen sind sehr spitz und stechen. Ich habe eine der blauen Beeren gepflückt und zwischen meinen Fingern zerdrückt. Mhm. Ich liebe den harzigen Geruch. Essen sollte man sie nicht. Vor allem nicht ungekocht. Hagebutten fand ich auch. Aber keine einzige Silberdistel. Dafür bin ich am Tag drauf zum Eselsburger Tal gefahren. Am Hang ist eine sehr ausgedehnte Wacholderheide. Dort fand ich Silberdisteln. Und es gab auch einige Blüten anderer Blumen. Ich gab mir viel Mühe Fotos von ganz nah zu machen. Dabei muss man stillhalten, damit der Fokus der Kamera auf die Blüte gerichtet bleibt. Anstrengend, wenn man sich gleichzeitig bücken muss. Aber ich finde das Ergebnis ist wundervoll. Besonders die zarten Knitterfalten in der Glockenblume und der gelben Blüte ganz rechts! Ich weiß noch nicht wie sie heißt.

Bunte Glockenblumen

vertrocknetes Blatt mit Spinne

Dieses Foto ist mir das Wichtigste. Ich habe viel Zeit damit verbracht.

Siehst du die winzige, weiße Spinne links unten?

Ich wollte eigentlich nur die vertrockneten Blätter fotografieren.
Sie hatten interessante Formen angenommen. Dann sah ich einen weißen Punkt.
Und er bewegte sich an einem für mich unsichtbaren Faden. Eine winzige Spinne.
Ich wollte sie unbedingt fotografieren.

Ich hatte kein Stativ, mit dem man die Kamera feststellen kann.
Ich hatte nur meine Arme und Hände. Ich habe lange probiert.
Immer wieder hat sich die Spinne bewegt. Ich habe viele Fotos gemacht.
Dieses war das Beste.

Vielleicht hast du Lust und probierst auch einmal etwas ganz Kleines zu fotografieren?


Die Geschichte heute steht im Lukas-Evangelium, Kapitel 18, Verse 1 bis 8.

Jesus sagt seinen Jüngern durch ein Gleichnis, dass sie allezeit beten und darin nicht nachlassen sollten:
In einer Stadt lebte ein Richter, der Gott nicht fürchtete und auf keinen Menschen Rücksicht nahm.
In der gleichen Stadt lebte auch eine Witwe, die immer wieder zuihm kam und sagte:
Verschaff mir Recht gegen meinen Widersacher! Und er wollte lange Zeit nicht.
Dann aber sagte er sich: Ich fürchte zwar Gott nicht und nehme auch auf keinen Menschen Rücksicht;
weil mich diese Witwe aber nicht in Ruhe lässt, will ich ihr Recht verschaffen.

Auf meinem Weg am Eselsburger Tal kam ich auch an die Stelle, wo jemand letztes Jahr ein Herz aus Steinen gelegt hatte.
Das Herz war nur noch zur Hälfte da. Jemand hatte die Steine durcheinandergebracht. Ich habe mir Zeit genommen
und habe die Steine wieder in Herzform gelegt. Am Rückweg, sah ich Familien, die das Herz fotografierten.
Wer weiß, was es für sie bedeutet. Manchmal muss man etwas wieder und wieder tun, wenn es einem wichtig ist.

Was ist dir so wichtig, dass du dabeibleibst und nicht lockerlässt?

Wiese mit Steine Herz

ABENTEUER AM SONNTAG 19. Oktober 25 29. Sonntag im Jahreskreis

Lektionar 2018 ff. © staeko.net
Text und Fotos: Michaela Wuggazer
Diözese Augsburg, Abteilung Pastorale Grunddienste und Sakramentenpastoral, www.pastorale-grunddienste.de
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