Diesmal war ich im Klostergarten der Benediktiner von St. Stephan in Augsburg unterwegs. Es war ein strahlender Tag voller Schätze. Ich habe euch hier eine kleine Auswahl abgebildet.

Collage Sonnenblume Harz Blatt

Foto: Michaela Wuggazer

Einige der Sonnenblumen blühen noch. Ihr Gelb leuchtet wie kleine Sonnen. An der großen Blüte ganz links seht ihr schon die Veränderung. Die Blütenblätter verwelken. Sie haben ihre Aufgabe erfüllt. Sie waren dazu da, Insekten anzulocken. Wenn ihr genau hinschaut, dann könnt ihr sehen, wie in der großen Mitte die Verwandlung begonnen hat. Aus allen befruchteten Miniblüten, wird ein Samenkorn. Es sind die Sonnenblumenkerne.

Sonnenblume verwelkt

Foto: Michaela Wuggazer

Sie schmecken nicht nur uns, sondern auch den Vögeln.

Im Foto unten könnt ihr sehen, dass hier schon Vögel reichlich geknabbert haben.

Sie haben nicht nur die Kerne herausgepickt, sondern auch vom Blütenteller Stücke abgebrochen.

Ich konnte einige Vögel beobachten, wie sie auf der Sonnenblume landen.

Es sieht aus wie Gymnastik.

Wenn sie die Kerne in der Mitte erreichen wollen, müssen sie sich weit vorbeugen.

Dazu müssen sie ihr Gleichgewicht halten. Manche schlagen dazu wild mit ihren Flügeln.

Es ist wie ein Tanz. Sehr schön. Aber ich wollte nicht zu nahe an sie heran, um sie dabei zu fotografieren.

Vielleicht habt ihr die Möglichkeit bei euch in der Nähe selbst zu beobachten, wie Vögel aus Sonnenblumen die Kerne picken.

Die Sonne verwandelt alles in einen strahlenden Schatz. Selbst das braune Blatt, rechts außen. Das Harz der wilden Kirsche leuchtet wie Bernstein. Vorsichtig habe ich es angefasst. Es ist nicht klebrig. Es ist ganz trocken und fühlt sich an wie Glas.

Goldregen Birkenblätter mit Grabsteine

Foto: Michaela Wuggazer

Am Sonntag ging es mit den Schätzen weiter. Auf unserem Friedhof stehen viele alte Bäume. Der Wind ging heftig und schüttelte die goldenen Blätter von den Birken. Ich stand plötzlich in einem Goldregen aus Birkenblättern. Wie im Märchen. Auf dem Foto müsst ihr ganz genau hinschauen, um die goldenen Fleckchen zu erkennen. In Wirklichkeit ist es viel schöner! ☺ Vielleicht könnt ihr es in den kommenden Tagen selbst erleben. Die Zutaten müssen passen: Sonne, Wind und Herbstlaub.
In der Natur sind so viele Schätze zu entdecken. Sie sind für alle da und werden großzügig verteilt. Wir Menschen sammeln manchmal Schätze nur für uns selbst. Die heutige Geschichte im Lukas-Evangelium, Kapitel 16, Verse 16-39 erzählt von einem Extrem.

Es war einmal ein reicher Mann, der sich in Purpur und feines Leinen kleidete und Tag für Tag glanzvolle Feste feierte. Vor der Tür des Reichen aber lag ein armer Mann namens Lázarus, dessen Leib voller Geschwüre war. Er hätte gern seinen Hunger mit dem gestillt, was vom Tisch des Reichen herunterfiel. Stattdessen kamen die Hunde und leckten an seinen Geschwüren.
Es geschah aber: Der Arme starb und wurde von den Engeln in Abrahams Schoß getragen. Auch der Reiche starb und wurde begraben. …

Im Magnifikat, dem großen Loblied der Maria, gibt es die Zeile: „die Hungernden beschenkt er mit seinen Gaben und lässt die Reichen leer ausgehn.“
Abraham sagt, dass in der Bibel genug Hinweise sind, dass wir gerecht teilen und nicht alles für uns selbst behalten. Irgendwann ist Schluss. Wir können gut von der Natur lernen. Die große Klette, die Rose, das Sedum sind alle in Purpur gekleidet. Sie geben großzügig ab und ernähren viele. Wem gibst du etwas ab?

Collage purpur Rose Fetthenne Distel

Foto: Michaela Wuggazer

ABENTEUER AM SONNTAG 28. September 25 26. Sonntag im Jahreskreis

Lektionar 2018 ff. © staeko.net
Text und Fotos: Michaela Wuggazer
Diözese Augsburg, Fachbereich Gemeindekatechese, www.pastorale-grunddienste.de
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