Den ganzen Tag war es sehr wechselhaft gewesen. Jetzt war für zwei Stunden kein Regen angesagt.

Foto: Michaela Wuggazer
Der Himmel war spektakulär! So eine riesige Wolken-Walze hatte ich noch nie gesehen. Darüber strahlend blauer Himmel mit kleinen, fluffigen Wölkchen. Ständiger Wechsel. Ich konnte zuschauen, wie sich die kleinen Wolken auflösten. Ich sah, wie es plötzlich Lücken in der Wolkenwalze gab. Und dann war der Himmel wieder richtig finster, wie auf dem unteren Foto und der Wind zerrte an meiner Jacke. Himmels-Drama.
So dramatisch geht es in der heutigen Geschichte im Lukas-Evangelium zu (Kapitel 16, Verse 10 bis 12). Es geht um einen Verwalter. Er wird beschuldigt das Vermögen seines Herrn zu verschleudern. Sein Herr will ihm kündigen. Schlechte Aussichten. Er wird seine Arbeit verlieren. Schaut her, was er macht:
Und er ließ die Schuldner seines Herrn, einen nach dem andern, zu sich kommen und fragte den ersten: Wie viel bist du meinem Herrn schuldig? Er antwortete: Hundert Fass Öl. Da sagte er zu ihm: Nimm deinen Schuldschein, setz dich schnell hin und schreib „fünfzig“! Dann fragte er einen andern: Wie viel bist du schuldig? Der antwortete: Hundert Sack Weizen. Da sagte er zu ihm: Nimm deinen Schuldschein und schreib „achtzig“!

Foto: Michaela Wuggazer
Eine verrückte Idee? Der Verwalter hat weggestrichen, was der Zins damals war.

Foto: Michaela Wuggazer
Wenn man nicht genug Geld hat und welches leihen muss, dann muss man mehr zahlen, als man ausgeliehen hat. Das ist der Zins. In der Bibel steht, dass es nicht recht ist, Zins zu verlangen. Man muss seinem Nachbarn helfen, wenn er in Not ist, ohne daran zu verdienen. Der Verwalter erleichtert den Bauern die Schuldenlast. Er hofft, dass sie ihn aufnehmen, wenn er keine Arbeit mehr hat.
Jesus sagt, wir sollen uns ein Beispiel an diesem Verwalter nehmen. Er sagt:
Macht euch Freunde mit dem ungerechten Mammon, damit ihr in die ewigen Wohnungen aufgenommen werdet, wenn es zu Ende geht! Kein Sklave kann zwei Herren dienen; … Ihr könnt nicht Gott dienen und dem Mammon.
(Mammon ist ein Wort für Geld) Zinsen sind für Jesus ungerecht. Also spricht er vom „ungerechten Mammon“. Den soll man einsetzen, sich Freunde zu machen. Jesus findet es wichtig, dass man nicht dem Geld dient, sondern Gott und den Menschen. Mich macht es nachdenklich. Wo bin ich reich? Was kann ich abgeben?

Foto: Michaela Wuggazer
Vielleicht denkt auch ihr darüber nach. Es ist ja nicht immer Geld, das man zu viel hat. Auf dem Weg sah ich Obstbäume mit einem gelben Band. Von ihnen darf sich jeder nehmen. Unter einem habe ich auch eine Frau gesehen, die Äpfel aufsammelte. Unter diesem lagen schon viele, kleine Mostbirnen am Boden. Die Wespen brauchen kein gelbes Band. Sie holen sich, was sie brauchen. Werden auch Menschen kommen?
Ich werde auf jeden Fall wieder kommen mit einem Beutel. Eine Birne konnte ich probieren. Sie schmeckt wunderbar. Nur die Haut ist zu ledrig. Die habe ich ausgespuckt. Früher hat man aus ihnen Most gemacht. Vielleicht mache ich Saft.
ABENTEUER AM SONNTAG 21. September 25 25. Sonntag im Jahreskreis
Lektionar 2018 ff. © staeko.net
Text und Fotos: Michaela Wuggazer
Diözese Augsburg, Fachbereich Gemeindekatechese, www.pastorale-grunddienste.de
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