Diesmal war es gut warm auf unserem Spaziergang. Wir beschlossen den Weg im Wald zu gehen, den wir gut kennen.

Wasserhäusle

Foto: Michaela Wuggazer

Wir gingen langsamer als sonst.

Nach eineinhalb Stunden wurden wir durstig.

Wir hatten nichts zu trinken dabei.

Aber wir wussten, dass es Trinkwasser am Wasserhäusle gibt. Das Wasserhäusle ist ein Hochbehälter für Trinkwasser.

Er sorgt dafür, dass ausreichend Druck auf der Wasserleitung unserer Gemeinde ist. Und seit einigen Jahren funktioniert die Pumpe auch wieder.

Das ist gut so, denn dann kann man sich an heißen Tagen erfrischen.

Nie schmeckt pures Wasser so gut.

Wir haben füreinander gepumpt. Dann ist es einfacher. Man kann beide Hände hinhalten. Denn das Pumpen geht schwer und nur mit einer Hand Wasser aufzufangen ist schwierig.

Das Wasser tat gut. Und es gibt auch eine Bank zum Ausruhen.

Wir waren erstaunt, wie sehr uns das Wasser und das Ausruhen erfrischt haben. Fröhlich gingen wir das letzte Drittel unserer Runde.

Heute gibt es eine spannende Geschichte aus dem ersten Buch der Könige (Kapitel 19, Verse 4-8): Der Prophet Elija ist auf der Flucht. Er ist erschöpft. Er sagt zu Gott: Es ist genug. Ich kann nicht mehr.

Dann legte er sich unter den Ginsterstrauch und schlief ein. Doch ein Engel rührte ihn an und sprach: Steh auf und iss! Als er um sich blickte, sah er neben seinem Kopf Brot, das in glühender Asche gebacken war, und einen Krug mit Wasser. Er aß und trank und legte sich wieder hin.
Doch der Engel des HERRN kam zum zweiten Mal, rührte ihn an und sprach: Steh auf und iss! Sonst ist der Weg zu weit für dich. Da stand er auf, aß und trank und wanderte, durch diese Speise gestärkt, vierzig Tage und vierzig Nächte bis zum Gottesberg Horeb.

Elija ist so fertig, dass der Engel zweimal kommen muss. Manchmal ist das so. Da ist man einfach fertig. Manchmal kommt dann jemand und stuppst dich an und sagt „Komm. Ich helfe dir. Ich lass dich nicht allein. Jetzt trink erst mal eine Tasse Tee.“ Dann merkt man, wie gut das tut. Aber man ist immer noch erledigt. Kennst du das? Hat dich schon jemand aufgemuntert, wenn du nicht mehr konntest? Hast du schon mal jemandem geholfen, wieder zu Kräften zu kommen?

Manchmal hört man, dass jemand sagt: „Herr Müller, ist ein richtiger Engel. Als ich nicht mehr weiterwusste, da hat er mir geholfen.“ Und manchmal sagt auch jemand: „Da hatte Martin aber einen guten Schutzengel. Das hätte böse ausgehen können.“

Kesselostheim Kapelle

Foto: Michaela Wuggazer

Elija macht die Erfahrung, dass Gott ihn nicht alleine lässt.

Er darf erleben, dass Gott ihn stärkt. Er braucht seine Zeit.

Und Gott bleibt mit seinem Boten dabei.

Es ist okay, dass Elija erst einmal wieder einschläft.

Der Engel kommt nochmal und ermutigt ihn, Kraft zu tanken.

Elija hat noch einen weiten Weg. Aber jetzt hat er wieder Kraft. Er kann gestärkt weiter gehen zum Gottesberg.

Und da erwartet ihn eine spannende Begegnung.

Gott begegnet ihm nicht in Sturm, Erdbeben und Feuer, sondern in einem ganz feinen Hauch.

Vielleicht magst du dich einfach mal ans Fenster stellen oder vor die Tür gehen und spüren, ob sich die Luft bewegt?

Du kannst auch einfach einmal laut atmen. Puste einfach einmal die Luft hörbar und spürbar aus.

Und wenn du Seifenblasen zur Hand hast, kannst du sie nutzen zum blasen. Dann beobachte, wo die Blasen hinfliegen. Schau genau hin. Warte, bis die letzte geplatzt ist. Egal wie lange es dauert.

Wenn du in den Ferien mehr Zeit hast und in die Gegend zwischen Donauwörth und Dillingen kommst, kannst du auch schöne Himmelsbegegnungen in den Sieben Wegkapellen haben.

www.7kapellen.de

Hier im Foto siehst du die in Kesselostheim.

Von außen sieht sie ein bisschen so aus, als hätte man lauter Paletten gestapelt.

Wenn du drinnen bist und dich genau auf das Kreuz im Boden stellst, dann fühlt es sich an, als würdest du direkt in den Himmel gezogen.

So geht es zumindest mir jedes Mal. Und man kann hier weit ins Tal schauen.

Vielleicht kennst du auch einen Platz, an dem du gut in den Himmel schauen kannst und in die Weite.

blauer Himmel mit Wolken

Foto: Michaela Wuggazer

Probiere es aus, wie es sich anfühlt, wenn du dort einige Minuten still sitzt und ganz bei der Luft bist, die dich umgibt und dich mit allem verbindet.

Zum Download: ABENTEUER AM SONNTAG 11. August 24 19. Sonntag im Jahreskreis B

Lektionar 2018 ff. © staeko.net
Text und Fotos: Michaela Wuggazer
Diözese Augsburg, Pastorale Grunddienste, www.pastorale-grunddienste.de

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