In jener Zeit als die Leute sahen, dass weder Jesus noch seine Jünger am Ufer des Sees von Galiläa waren, stiegen sie in die Boote, fuhren nach Kafárnaum und suchten Jesus.

Ammersee Schiff

Foto: Michaela Wuggazer

Letzte Woche konnte ich etwas Zeit am Ammersee verbringen. Daran musste ich denken, als ich diese Zeilen aus dem heutigen Evangelium las.

Ich ging am Ufer entlang und freute mich an all den Menschen, die sich freuten, am See zu sein. Die einen strampelten mit dem Tretboot, andere segelten, wieder andere platschten im Wasser oder ruhten sich aus. Unglaublich viele fröhliche Gesichter habe ich gesehen. Und ich merke jetzt, wenn ich daran denke, dass ich anfange zu lächeln. Es tut gut, frohe Menschen zu sehen.

Windtuch Ammersee

Foto: Michaela Wuggazer

In der Nähe des Kiosks sah ich an einer Leine hoch oben dieses Tuch flattern.

Der Wind ließ es tanzen.

Es ist so durchscheinend, dass es wie ein Teil des Himmels und der Wolken wirkt.

Ich machte viele Fotos.

Aber eigentlich bräuchte man ein Video, um die schöne Bewegung zu sehen.

Es war faszinierend, wie der Wind das Tuch zu immer neuen Formen in den Himmel hob.

Ich merkte, wie die Leichtigkeit und die Lebendigkeit des Tuches auf mich wirkten.

Am liebsten hätte ich mich auch so bewegt.

Ich habe mich aber nicht getraut, weil so viele Leute da waren.

In der Bibelstelle von heute sind die Menschen auf der Suche nach Jesus. Sie suchen ihn, weil er ihnen bei der letzten Begegnung Brot gegeben hat. Sie sind hungrig und durstig.

Du kannst es lesen im Johannes-Evangelium, Kapitel 6, Verse 24-35. Jesus sagt zu ihnen:

Das Brot, das Gott gibt, kommt vom Himmel herab und gibt der Welt das Leben. Da baten sie ihn: Herr, gib uns immer dieses Brot!
Jesus antwortete ihnen: Ich bin das Brot des Lebens; wer zu mir kommt, wird nie mehr hungern, und wer an mich glaubt, wird nie mehr Durst haben.

Das tanzende Tuch und die fröhlichen Menschen stillten meinen Hunger und Durst nach Leben und Leichtigkeit. Was ist es bei dir?

Vielleicht magst du einfach nach draußen gehen und in den Himmel schauen.

Vielleicht ist da ein Zweig, der im Wind tanzt. Vielleicht Schmetterlinge.

Vielleicht sind da Kinder, die lachen, sich mit Wasser anspritzen …

Lass es auf dich wirken.

Was bringt dich zum Lächeln? Was macht dein Herz leicht? Spürst du die Lust, dich zu bewegen? Spürst du, wie lebendig du bist?

Wenn wir im Vaterunser beten: „Dein tägliches Brot gib uns heute“, dann ist nicht nur die Nahrung für unseren Körper gemeint, sondern alles, was uns lebendig macht.

Weizenfeld

Foto: Michaela Wuggazer

Zum Download: ABENTEUER AM SONNTAG 04. August 24 18. Sonntag im Jahreskreis B

Lektionar 2018 ff. © staeko.net
Text und Fotos: Michaela Wuggazer
Diözese Augsburg, Pastorale Grunddienste, www.pastorale-grunddienste.de

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