In den letzten Wochen ist alles unglaublich schnell gewachsen. Ich bin auf einen frisch gemähten Wiesenweg abgebogen.
Nach zwei Feldern war er leider nicht mehr gemäht. Ein kleines Stück bin ich noch weiter. Dann habe ich aufgegeben. Gräser und Brennnessel waren einfach zu hoch. Ich ging ganz vorsichtig. Überall hüpften winzige Heuschrecken. Man konnte sie kaum erkennen im Gras. Ich ging sehr langsam und schaute auf jede kleine Bewegung. Die kleinen Hüpfer waren zu schnell für mich. Erst als ich aufgegeben hatte und umkehrte, da sah ich auf einem Blatt mitten im Gras zwei der Winzlinge.
Kannst du sie erkennen?
Ganz vorsichtig ging ich Schritt für Schritt näher und konnte dann ein Foto machen, auf dem man sie besser sieht.
Noch näher wollte ich nicht gehen. Ich wollte sie nicht bei ihrer Ruhepause stören.
Vielleich magst du dich auch einmal auf die Suche nach den kleinen Heuschrecken machen?
Gehe an eine Wiese. Mach nur einen Schritt und schau genau hin.
Wenn sie da sind, dann hüpfen sie sofort zum nächsten Grashalm.
Sie sind gut getarnt. Wieder ein Schritt. Genau hinschauen. Entdeckst du sie?
Schmetterlinge sehe ich auch im Vorbeigehen.
Aber für die Heuschrecken muss man stehen bleiben. Ich bin auf diesem Spaziergang nicht weit gekommen, aber ich habe viel entdeckt.
Zum Beispiel auch diese riesige Distel am Wegrand.
Noch nie habe ich eine so hohe Distel gesehen. Sie ist einen halben Meter größer als ich.
So stelle ich mir die Pflanze vor, von der Jesus erzählt. Du kannst es nachlesen im Markusevangelium, Kapitel 4, Verse 26-34
Womit sollen wir das Reich Gottes vergleichen, mit welchem Gleichnis sollen wir es beschreiben?
Es gleicht einem Senfkorn.
Dieses ist das kleinste von allen Samenkörnern, die man in die Erde sät. Ist es aber gesät, dann geht es auf und wird größer als alle anderen Gewächse und treibt große Zweige,
sodass in seinem Schatten die Vögel des Himmels nisten können.
In dieser Distel werden zwar keine Vögel nisten, aber sobald sich ihre Blüten öffnen, wird sie voll sein mit vielen Insekten.
Und bei den Samen kommen vielleicht auch Distelfinken.
Die sind herrlich bunt.
Jesus will uns sagen, das Reich Gottes wächst von selber.
Wir müssen nur Samen ausstreuen.
Und die können winzig sein. Es wird sich von alleine entwickeln.
Hier wird es Platz für viele (schräge) Vögel geben. Es wird ein Zuhause sein für viele.
Wie sehen Samen für das Reich Gottes aus? Ein Lächeln vielleicht? Eine ausgestreckte Hand? „Lass uns wieder gut sein.“ „Ich helfe dir.“
Vielleicht probierst du es aus.
Beobachte, was sich entwickelt aus deinem Lächeln.
Was macht es mit dir selbst? Wie reagieren andere?
Mach es ähnlich wie mit den Heuschrecken. Bleib stehen und schau genau hin.
Stell dir die Vögel des Himmels vor. Dann kommt das Lächeln von ganz alleine.
Zum Download: ABENTEUER AM SONNTAG 16. Juni 24 11. Sonntag im Jahreskreis B
Lektionar 2018 ff. © staeko.net
Text und Fotos: Michaela Wuggazer
Diözese Augsburg, Pastorale Grunddienste, www.pastorale-grunddienste.de