Selbst im Wald ist es warm und trocken.

Fingerhut Schnecke

Foto: Michaela Wuggazer

Die großen Pfützen vom langen Regen sind alle ausgetrocknet. Jetzt ist die Zeit des Fingerhutes. Seine hohen Blütenstände leuchten im Schatten. Fingerhut ist wunderschön. Aber er ist sehr giftig. Finger weg! Blüten und Blätter enthalten ein starkes Gift.
Da der Fingerhut Halbschatten bevorzugt, vertrocknet er nicht so leicht. Es sieht witzig aus, wenn Insekten in die tiefen Blüten kriechen und völlig verschwinden.
Die kleine Häusles-Schnecke hat sich am Baum festgeklebt. So kann sie trockene Zeiten besser überstehen. Jetzt ist die Zeit flache Schalen mit Wasser aufzustellen für Insekten und Vögel. Denkt daran, dass die Insekten Steine brauchen, damit sie nicht ertrinken oder einen Zweig, wenn eure Schale tiefer ist. Es ist eine gute Möglichkeit für Tierbeobachtungen.

Wenn du zwischen den Feldern unterwegs bist, dann kannst du sehen, dass die Trockenheit schon tiefe Risse in der Erde verursacht. Für alle Pflanzen und Tiere ist das eine anstrengende Zeit. Für manche ist es lebensbedrohlich. Alle Menschen, die für Tiere und Pflanzen sorgen, sehnen sich nach Regen. Es ist anstrengend, wenn wir Menschen für das Wasser sorgen müssen und manchmal reicht es nicht oder es ist zu teuer.

Spatz badend

Foto: suju-foto Pixabay

Egal ob man Mensch ist oder Tier oder Pflanze, es gibt Zeiten, die anstrengend sind.
Die Stelle aus dem Matthäus-Evangelium, die heute vorgelesen wird (Kapitel 10, Verse 26 bis 32), geht auf eine solche schwierige Zeit ein. Jesus erzählt von Spatzen. In seiner Zeit werden die kleinen Vögel auf dem Markt verkauft als Essen für arme Leute. Das können wir uns kaum vorstellen. Sie waren sehr billig.
Jesus sagt:
Verkauft man nicht zwei Spatzen für einen Pfennig?
Und doch fällt keiner von ihnen zur Erde ohne den Willen eures Vaters.

Mit dem Vater meint Jesus Gott. Er sagt den besorgten Männern und Frauen, dass sogar jeder einzelne Spatz bei Gott so wichtig ist, dass er um ihn weiß. Das können wir uns schwer vorstellen. Viele Menschen achten ja nicht einmal auf andere Menschen. Aber auf Spatzen?
Und dann macht Jesus weiter:

Bei euch aber sind sogar die Haare auf dem Kopf alle gezählt.
Fürchtet euch also nicht! Ihr seid mehr wert als viele Spatzen.

Haarsträhne brünett

Foto: Michaela Wuggazer

Das ist noch verrückter! Alle Haare auf unseren Köpfen sind gezählt?
Ich schlage dir eine kleine Übung vor: Tut euch zu zweit zusammen. Dann nimmt eine von der anderen eine ganz kleine Haarsträhne in die Hand. Ungefähr so wie auf dem Foto (auch Jungs können diese Übung machen). Dann fängst du an zu zählen. Zähle jedes einzelne Haar. Schätzen gilt nicht. Du brauchst einige Zeit. Dann könnt ihr tauschen.
Wie fühlt es sich an, wenn ihr so geduldig miteinander seid?
Stell dir vor, Gott hat so viel Geduld mit dir und mit mir und mit jedem Menschen!
Eine Frau erzählte mir, dass ihre Töchter einmal in der Schule Kopfläuse bekommen hatten. Sie hatten dann alles gemacht, was nötig war, um die Läuse wieder los zu werden. Dazu gehörte auch, dass sie die langen Haare ihrer Töchter jeden Tag sorgfältig auskämmte und nach den Eiern der Läuse schaute. Das war für die Töchter eine so schöne und ruhige Zeit, dass sie auch später manchmal kamen und sagten: Mama, ich glaube, du musst heute „nach Läusen kämmen“. 
Vielleicht hast du etwas Ähnliches auch schon erlebt?

Zum Download: ABENTEUER AM SONNTAG 25. Juni 23 12. Sonntag A

Lektionar 2018 ff. © staeko.net
Text und Fotos: Michaela Wuggazer, Pixabay, Christine Hämmerle
Diözese Augsburg, Abteilung Pastorale Grunddienste und Sakramentenpastoral, www.pastorale-grunddienste.de