Das schöne Herbstwetter hat mich in den Wald gelockt.
Ich wollte schauen, ob ich noch ein paar Pilze finde. Und das habe ich auch! Allerdings nur wenige, die essbar sind. Kennst du dich mit Pilzen aus? Weißt du, welche du essen darfst und welche nicht? Ich zeige dir hier ein paar Fotos.
Die meisten essbaren Pilze waren leider schon zu alt oder sogar schon schlecht. Deshalb konnte ich sie nicht in mein Körbchen tun.
Schade, um die vielen Guten! Sie waren einmal „gut“. Jetzt sind sie halt schlecht und dadurch ungenießbar.
Fast wie bei den Menschen, denke ich.
Wir kommen alle „gut“ auf die Welt. Und im Laufe unseres Lebens machen wir viele Erfahrungen. Viele Menschen bleiben „gut“. Manche Menschen werden „böse“. Sie betrügen, belügen oder bestehlen andere, um für sich selbst Vorteile zu haben. Oder sie machen anderen Angst, bedrohen sie, tun ihnen weh oder noch Schlimmeres.
Warum bleiben nicht alle Menschen „gut“? Warum ist das mit uns Menschen so? Warum werden manche schlecht (böse), so wie die Pilze „schlecht“ werden?
Dafür gibt es sicher viele Gründe. Manchmal haben sie selber in ihrer Kindheit viel Böses erfahren. Und das hat sie „beschädigt“, „un-heil“ gemacht. Sie handeln dann genauso an anderen Menschen. Eigentlich würden sie gern „heil“ werden. Aber das klappt nicht. Kannst du das verstehen?
Vielleicht fallen dir Möglichkeiten ein, wie Menschen „heil“ werden könnten?
Im heutigen Sonntagsevangelium wird die Geschichte von der Begegnung Jesu mit einem „bösen“ Mann erzählt. Der Mann heißt Zachäus. Er war sehr klein. Sicher ist er als Kind und auch später als Erwachsener oft gehänselt oder sogar benachteiligt worden, weil er so klein war. Größere und Stärkere haben ihn vielleicht nicht mitspielen lassen oder ihm sogar Sachen weggenommen und ihm wehgetan – und er konnte sich nicht wehren.
Beim Spazierengehen habe ich einen Baumstumpf voller Pilze gesehen. Einige Pilze hatten viel Platz und Licht.
Andere Pilze konnten gar nicht richtig wachsen, weil für sie kein Platz war. Schau dir diese Fotos mal an. Siehst du die kleineren Pilze, die von den großen völlig überwuchert werden? Sie erinnern mich an Zachäus aus dem heutigen Evangelium.
Jesus wusste, dass Zachäus mal ein „Guter“ war und dass das Böse, das er selbst erlebt hat, ihn hat „böse“ werden lassen. Jesus wusste auch, was Zachäus „heil“ machen konnte: Nämlich Dazugehören! Achtung, Ansehen und Wertschätzung bekommen. Deshalb hat er ihn besucht hat und war bei ihm zu Gast.
Weil Zachäus von Jesus wertgeschätzt worden ist und dazugehören durfte, ist er ein „Guter“ geworden. Er konnte aufhören, ein „Schlechter“ zu sein. Und er wollte alles wieder gut machen, wo er andere geschädigt hatte.
Zachäus sagte zu Jesus:
„die Hälfte meines Vermögens gebe ich den Armen, und wenn ich von jemandem zu viel gefordert habe, gebe ich ihm das Vierfache zurück.“ (Lk 19,8)
Und Jesus antwortete ihm:
„Heute ist diesem Haus Heil geschenkt worden, weil auch dieser Mann ein Sohn Abrahams ist. Denn der Menschensohn ist gekommen, um zu suchen und zu retten, was verloren ist.“ (Lk 19,9-10)
Das Evangelium vom heutigen Sonntag kannst du im Lukasevangelium nachlesen. Lk 19,1-10.
Zum Download: ABENTEUER AM SONNTAG 30. Oktober 22 31. Sonntag im Jahreskreis
Lektionar 2018 ff. © staeko.net
Text und Fotos: Andrea Kaufmann-Fichtner, Friedbert Simon / Künstler: Henry Likonde in Pfarrbriefservice
Diözese Augsburg, Abteilung „Kirche und Umwelt“, www.pastorale-grunddienste.de