Pilze, Pilze, Pilze … es ist unglaublich, wie viele Pilze es dieses Jahr gibt.

Manche sind richtig groß und andere winzig klein. Da habe ich meinen Finger ins Foto genommen, damit ihr sehen könnt, dass sie so klein sind wie mein Fingernagel. Vor allem die winzigen, weißen Schirmchen im Hintergrund. Unglaublich wie zierlich die sind. Und die zotteligen Schopftintlinge, die gut schmecken, wenn sie noch ganz jung sind und der Kopf geschlossen ist. Und dann die Kolonien von Baumpilzen, die sich braun oder goldgelb über alte Baumstümpfe ausbreiten …

winzige Pilze                               Schopftintling                             Baumpilze

Wald mit Fligenpilzen

Foto: Michaela Wuggazer

Den größeren Teil der Pilze sehen wir gar nicht. Unterirdisch breiten sie ein feines Netzwerk aus. Es kann sehr weit reichen. Pilze sind ganz geheimnisvolle Lebewesen. Sie sind keine Pflanzen, sie sind keine Tiere, sie sind eine eigene Lebensform mit unglaublich vielen Varianten. Pilze. Die meisten können wir gar nicht sehen. Aber ihre Wirkung ist enorm. Sie bilden riesige Netzwerke untereinander und mit anderen. Sie arbeiten mit den Bäumen zusammen. Ihre Netze umgeben die Baumwurzeln, die ganz feinen. Sie arbeiten perfekt mit den Bäumen zusammen. Beide Seiten profitieren davon. Die Pilze tauschen wertvolle Stoffe wie Phosphor und Stickstoff gegen Kohlehydrate. So bekommen die Bäume etwas, das sie selbst nicht herstellen können und die Pilze bekommen die Kohlehydrate, die die Bäume aus Luft, Wasser und Licht selbst herstellen können. Und das feine Netz der Pilze speichert Wasser. So können sie das an die Baumwurzeln abgeben, wenn die es brauchen. Bäume und Pilze sind völlig anders. Sie fördern sich gegenseitig mit ihren speziellen Fähigkeiten.

So ist das in der Natur. Unterschiedliche Lebewesen wirken zusammen.

Moos im Felsspalt

Foto: Michaela Wuggazer

So kann sich Leben ausbreiten. Selbst da, wo noch keine Erde ist. Schau mal genau auf Steine. Überall in feinen Ritzen findest du grünes Moos. Moose haben keine Wurzeln. Sie können auf Stein und Felsen wachsen. Auch Moose sind sehr geheimnisvolle Wesen.

Und wenn sie absterben ist aus ihnen ein bisschen Erde entstanden. Auf dieser Erde können dann andere einfache Pflanzen wachsen. Und diese sterben und bilden Boden für die nächsten.

Moss Blumen Blätter am Baum

Foto: Michaela Wuggazer

Die kleinen und die großen wirken in der Natur zusammen. Die Blätter der großen Bäume fallen ab. Und über den Winter zerfallen sie immer mehr. So bilden auch sie neuen Boden. Hier siehst du eine schöne Mischung. Schau genau hin. Was hat sich hier auf dem Felsen angesiedelt, was hat der Wind herangeweht?

Nimm dir Zeit und schau dir draußen, an unterschiedlichen Stellen, ein kleines Stück Natur an. Es kann auf dem Boden sein oder an einem Felsen oder an einem Baum.

In der Natur gibt es keinen Baum, der sagt:
Ich bin super gut. Schaut mal her, wie groß ich bin. Es gibt auch keinen Pilz der sagt: Du denkst, ich bin klein, aber unter der Erde habe ich ein riesiges Reich. Ich verbinde unzählige Lebewesen miteinander. Ich bin mächtig. Du findest in der Natur auch kein Moos, das sagt: Ich bin nichts wert. Ich habe keine Wurzeln, um mich festzuhalten. Der Wind bläst mich weg und andere treten auf mir herum. In der Natur sind alle, was sie sind und alle wirken zusammen. So entsteht buntes Leben in großer Vielfalt.

Wir Menschen können uns auch gut ergänzen mit unseren unterschiedlichen Fähigkeiten. Aber wir Menschen vergleichen uns oft. Manche wollen besser als andere sein und schauen auf andere herunter. Und andere denken, sie sind nichts wert.
Kennst du das?

Bei Gott ist es anders. Da ist es so wie bei Bäumen und Pilzen und Moosen und …

Bei Gott gibt es kein Ansehen der Person.
Er bevorzugt niemanden gegenüber einem Armen,
die Bitte eines ungerecht Behandelten wird er erhören.
Er missachtet nicht den Hilferuf der Waise
und die Witwe, wenn sie ihren Jammer ausschüttet.
Wer Gott wohlgefällig dient, wird angenommen
und seine Bitte dringt bis in die Wolken.

Diese Sätze findest du im Buch Jesus Sirach im Kapitel 35, Verse 15-17 und 20

Zum Download: ABENTEUER AM SONNTAG 23. Oktober 22 30. Sonntag im Jahreskreis

Lektionar 2018 ff. © staeko.net
Text und Fotos: Michaela Wuggazer
Diözese Augsburg, Abteilung Pastorale Grunddienste und Sakramentenpastoral, www.pastorale-grunddienste.de