Hier war ein Biber am Werk!
Seht ihr die Spuren seiner kräftigen Zähne? Biber können Landschaft gestalten. Schneller als wir denken. Und es gibt immer wieder Leute, die sich darüber beklagen. Sie fällen Bäume, sie stauen Wasser auf, sie fressen sich fett in Maisfeldern, die nah an Gewässern stehen. Biber sind uns sehr ähnlich. Sie gestalten die Landschaft so um, dass sie ihnen passt. Sie möchten, dass ihr Bau einen sicheren Eingang unter Wasser hat. Sie möchten ausreichend Futter in der Nähe des Baus, da sie keinen Winterschlaf machen. Es gibt immer wieder Ärger, weil die Biber etwas machen, das uns Menschen nicht gefällt. In manchen Ländern und Gegenden waren sie fast ausgerottet. Wenn ihr etwas über ihre Geschichte in Amerika wissen wollt, findet ihr hier eine hübsche Zusammenfassung „Why BEAVERS Are The Smartest Thing In Fur Pants“ https://youtu.be/Zm6X77ShHa8
Im heutigen Abschnitt aus dem Lukasevangelium (Kapitel 6, Verse 39-45) heißt es:
Warum siehst du den Splitter im Auge deines Bruders,
aber den Balken in deinem eigenen Auge bemerkst du nicht?
Wie kannst du zu deinem Bruder sagen:
Bruder, lass mich den Splitter aus deinem Auge herausziehen,
während du selbst den Balken in deinem Auge nicht siehst?
Du Heuchler!
Zieh zuerst den Balken aus deinem Auge;
dann kannst du zusehen, den Splitter aus dem Auge deines Bruders herauszuziehen.
Wie der Biber haben auch wir Menschen Flüsse und Bäche so bearbeitet, dass sie uns nützen. Wir baggern die Donau aus, damit Schiffe auf ihr fahren können. Wir stauen den Lech auf, um Energie zu gewinnen. Wir ordnen den Lauf von Flüssen mit Kanälen und entwässern Moorgebiete und Fluss-Schleifen. Wir mussten lernen, dass es manchmal schlimme Folgen hat, was wir tun: Sinkendes Grundwasser, schlimme Überschwemmungen. In vielen Gegenden gibt es Biberbeauftragte, die uns helfen, den Balken im eigenen Auge zu erkennen, bevor wir über Bruder Biber schimpfen.
Wenn uns etwas besonders am Verhalten anderer ärgert, dann lohnt es sich immer nachzuspüren, warum wir uns so sehr ärgern. Oft ist es etwas, das auch zu unseren Schattenseiten gehört.
Als mein Bruder sich Sorgen machte um den stürmischen Wind, hat er laut geschimpft, dass er schlecht an die Bespannung der Terasse kam, weil da meine Töpfe stehen. Und ich dachte: Ah, Splitter und Balke! Ich wollte gerade loslegen, dass er das und jenes auch stehen lässt, eigentlich viel mehr als ich, da erinnerte ich mich, dass ich auch laut werde und schimpfe, wenn ich mir Sorgen mache, dass etwas Schlimmes passieren könnte. Und ich habe es fertiggebracht, nichts zu sagen, sondern ruhig zu atmen.
Dann bin ich gegangen, um nach meinen Sachen zu schauen.
Schau zuerst bei dir selbst nach, wenn dich etwas ärgert an anderen.
Probiere es einmal aus: Atme dreimal ein und aus, bevor du etwas sagst, wenn jemand dich ärgert. Vielleicht kommt dir dann eine Idee, was du an dir selbst ändern kannst.
Ihr erinnert euch vielleicht an das Foto vom letzten Sonntag. Ich habe eine Bienenkundige gefragt, was für ein Gehölz denn diese „Würstle“ hervorbringt. „Haselnuss oder Erle“, war die Antwort. Ich hatte weder Haselnüsse noch Erlen-Zäpfchen unter dem Gebüsch gesehen. Deshalb bin ich noch einmal hin, um genauer zu schauen. Nichts. Zumindest auf den ersten Blick. Dann fand ich doch noch am Strauch das vertrocknete Häubchen einer Haselnuss. Es ist also ein Haselstrauch. An der Frucht konnte ich feststellen, was es für ein Strauch ist. Im heutigen Abschnitt aus dem Lukasevangelium heißt es:
Denn jeden Baum erkennt man an seinen Früchten:
Von den Disteln pflückt man keine Feigen
und vom Dornstrauch erntet man keine Trauben.
Nun ja, das stimmt natürlich. Aber ob es immer gute Früchte sind, die man erntet, das kommt nicht nur auf den Baum an. Es gibt gute und schlechte Jahre. So tragen Apfelbäume manchmal sehr reichlich und dann kommt wieder ein Jahr, in dem alles schief geht für den Apfelbaum. Zum Beispiel erfrieren die Blüten bei einem späten Kälteeinbruch oder zur falschen Zeit fällt zu viel oder zu wenig Regen.
Die Stelle in der Bibel betrachtet Menschen wie Bäume. Sie will uns sagen: Schau auf das, was ein Mensch sagt und macht. Worte und Taten sind wie Früchte, die auf die Sorte Mensch hinweisen. Aber es ist nicht immer so einfach wie bei Disteln und Feigen. Es gibt Leute, die sind eher kurz angebunden und schroff. Aber wenn du Hilfe brauchst, sind sie sofort da. Oder es gibt welche, die mit Worten wissen, was zu tun wäre. Aber sie verschwinden, wenn es ans Arbeiten geht. … Jetzt im Fasching ist es besonders spannend. Da können ernste Menschen als Clown verkleidet Unsinn machen. Andere genießen es, als Prinzessin herumzulaufen oder als Pirat. Was würde denn dir gefallen? Welche Seite an dir kommt sonst nicht so recht heraus?
Fasching kann man zum Ausprobieren nutzen. Es muss gar kein komplettes Kostüm sein. Vielleicht stöbert ihr in den Schränken zuhause. Einen Glitzerpulli am Tag tragen? Mit dem Arbeitsoverall in die Schule gehen? Oder ihr probiert Hüte.
Zum Download: ABENTEUER AM SONNTAG 27. Februar 22 8. Sonntag im Jahreskreis
Text: Michaela Wuggazer